Entwicklung Oldtimer Szene / Zukunft der Schrauber allgemein

  • Hao an Alle,

    weiß nicht, ob ich heute zu lange gearbeitet oder dabei zu viel gebechert habe, aber irgendwie juckt mich das Thema in letzter Zeit immer wieder. In erster Linie natürlich bezogen auf meine eigene Zukunft. Hobby ist nun mal ein Teil meines Lebens. Als technisch orientierter Mensch sucht man immer Sinn in jeder Handbewegung, die man von sich gibt. Klar kann man viele Taten / Ausgaben / Zeitverschwendungen immer wieder auf "Hobby" zurückführen. Aber ich persönlich frage mich dennoch immer wieder, ob es sich "lohnt".


    Was genau ist denn nun mit "lohnt" gemeint? Geld? Definitiv nicht. Denn jeder, der jemals ein Auto aufgebaut hat, weiß, dass es sich rein kostentechnisch niemals rechnet, ein altes Auto nicht nur am Leben zu erhalten, sondern in "Neuizustand" zu versetzen.


    Was ist es also? Ist es die Anerkennung von anderen? Von wem denn? Forumsmitglieder? Wohl kaum. Denn man kennt persönlich nicht viele. Familie? Frau und Kind wären glücklich, wenn ich mehr Zeit mit ihnen verbringen würde, als mit dem Auto.


    Purer Fahrspass? Ach kommt..... 90% der Zeit verbringt man eh mit einem langweiligen Alltagsauto im stauenden Stadtverkehr.


    Also was treibt uns (mich) immer wieder jeden Abend Kraft zu finden und an einem Auto zu schrauben, was in Augen der "Allgemeinheit" auf den Schrott gehört?

    Was gibt euch Kraft?


    Was sind eure Erfahrungen mit der Jugend heutzutage? Denn das sind Menschen, die unser "Lebenswerk" weiter führen. Gibt es eurer Meinung nach überhaupt Zukunft für Autoenthusiasten in Deutschland in unserer "Preisliga"? Ich rede nicht von irgendwelchen Oldtimern, die im Bereich 70kEuro liegen. Ich rede konkret von Fahrzeugen, die tatsächlich noch bewegt werden, die noch "Freude am Fahren" liefern.

  • Einen schönen guten Morgen,


    das ist eine gute Frage :/

    Ich kann das von dir geschriebene von dir voll und ganz nachvollziehen was den finanziellen Sinn anbelangt.

    Nur ein kurzes Beispiel von heute Morgen/gestern Abend:

    Ich kam Heim, die Garage war leer weil meine Frau noch mit ihrem E60 unterwegs war.

    Somit fuhr ich eben in die Garage. Wie Frauen aber nunmal so sind, parkte Sie mich dann ein, und dann meinte Sie, ich könne doch ihren E60 Morgen Früh mit auf Arbeit nehmen.


    Aber ich muss ehrlich gestehen, ich habe eine regelrechte Abneigung gegen dieses Auto, obwohl es jeden Tag tut was es soll, es ist nie defekt oder so, aber ich bin noch kein Auto ungerner gefahen als den 525i meiner Frau. Ich weiß nicht warum.....


    Somit habe ich heute Morgen um halb 5 erstmal die beiden Autos wieder durchgetauscht, um meinen E36 aus der Garage zu bekommen. denn Grund kann ich nicht sagen oder benennen, aber wenn ich in den E36 einsteige, fühle ich mich einfach rund um wohl, sicher und Geborgen, obwohl der Alltags E36 nur ein 316i Compact ist. Aber er vermittelt mir trotz seiner geballten 102 PS :D jeden Tag aufs neue das er für mich da ist, Treu ist,Praktisch ist,gut aussieht , zuverlässig ist usw.... all das macht der E60 mit seinen 220 Ps überhaupt nicht. Warum das so ist? Keine Ahnung.


    Wenn es was an deinem E36 zu reparieren gibt, oder mal was kaputt geht, mache ich das sehr gerne wieder heil. Aber wehe beim e60 verreckt was, da könnte ich im Strahl kotzen :sick:^^ Obwohl er wie gesagt sehr zuverlässig läuft Tag ein Tag aus.


    Der e36 oder auch ältere Fahrzeuge die ich schon hatte geben mir ein Gefühl das ich von einem neueren Auto einfach nicht bekomme. Der F31 den wir kurze Zeit hatten, war für mich eines der schlechtesten Autos die wir je hatten, und ein völlig emotionsloses Fahren. Verarbeitung unter aller Kanone Elektronikprobleme usw....Genau wie der E60.

    Er gab, und der E60 gibt mir einfach so überhaupt gar nix. Keine Ahnung warum.


    Und natürlich freut man sich wenn man mal einen :thumbup: bekommt im vorbeifahren, oder auf einem Treffen für seinen E36. Jeder der was anderes behauptet lügt sich bloß selbst an. Solche Erlebnisse wie kurze Gespräche an einer Zapfsäule "oh wie schön so einen hatte ich auch mal" aufm Parkplatz oder so hat man mit einem neueren Auto einfach nicht. Es ist halt da, mehr aber auch nicht. Würde man mir beispielsweise einen F- wasweisdennichwiedieheissenM5, E60 M5 oder E39 oder gar e34 M5 hinstellen, würde ich mich sofort für den E39 oder E34 entscheiden. Und ja, ich bin bei allen schon mitgefahren, ( OK mit nem F noch nicht) und zum Teil auch schon selbst ein paar Kilometer. Aber Ich finde einfach je neuer die Autos werden, desto Emotionsloser sind Sie. Obwohl der V10 schon wirklich derbe ist. Aber wer mal einen E39 und e60 gefahren ist, und beim Einsteigen einfach nur die Tür schließt, und auch darauf achtet, kann es vielleicht verstehen.


    Und was den Nachwuchs anbelangt, mein großer mittlerweile 19 Jahre alt, hat auch schon seinen 2. E36 und ist immer am rummachen/schrauben/pflegen usw..... bei mir ist jedenfalls für Schraubbegeisterten Nachwuchs gesorgt :)

  • Interessantes Thema. Wobei man sicher unterscheiden sollte zwischen 1. ich will gern ein altes für mich emotionales Fahrzeug fahren und 2. ich verbringe extrem viel Zeit am Fahrzeug egal ob ich nun die alte Kiste restauriere oder ein neueres Fahrzeug umbaue.


    Ich hab mich mit Ende 20 dann für die Familie entschieden, wenn du 1 kurz drauf 2 kleine Kinder zuhause hattest - so wie ich, dann musst Du dich entscheiden: verbringst du die Zeit mit deinen Kindern und deiner Frau oder an/in der Garage mit deinem Auto. Was ist Dir wichtiger?

    Und da hat das Auto dann deutlich den kürzeren gezogen. Auch wenn ich fast immer ein Hobbyfahrzeug im Zugriff habe und hatte war da wenig Zeit für da. Man merkt aber, wenn die Kinder größer werden, hat man auch wieder etwas mehr Zeit für Sich. Trotzdem hat man eine Familie die immer an erster Stelle stehen wird.


    Die Zeit vergeht so schnell, und die Kinder sind auch so schnell groß. Ich würde jedem raten nicht den Großteil der Freizeit für das Hobby zu opfern sondern dem Kind/Kindern bzw. der Familie zu geben. Kann sein das es entweder negative Auswirkungen haben wird und/oder du dich später mörderisch ärgerst weil die Zeit verloren ist und nie wiederkommt.

    Also: meine Meinung -> scheiss auf jede Karre und verbringe die Zeit mit deinen Liebsten :*


    PS: trotz dessen sollte man natürlich andere Interessen und Hobbys als Ausgleich haben 8)

  • Diese Frage hab ich mir auch ab und an gestellt. Macht das ganze wirklich Sinn? Finanziell natürlich nicht aber das soll es auch nicht. Ich bin kinderlos und hab eine Freundin, die mir so ziemlich alle Freiheiten lässt und auch Autos mag. Das ganze macht es deutlich einfacher und schwerer zugleich. Warum, da gehe ich gleich noch drauf ein.


    Ich hab das ein oder andere mal überlegt Autos zu verkaufen ABER sobald ich dann wieder in einer der Schüsseln gesessen habe, hatte ich einfach so viel Spaß, das ich wusste. Nein, es wird nix verkauft, denn genau dafür machst du das. Ich hab ja aktuell 3 E36 und jeder ist auf seine Art was besonderes. Den ME wollen alle haben und wenn die Airbox durchartmet, dann Feier ich das immer wieder aufs neue so hart.

    Der Captn spaltet die Lager. Die einen finden den Koffer cool, die andere finden es ist ne Bastelbude. Bis man damit fährt. Denn er macht das was er soll richtig gut. Da waren schon einige sehr erstaunt.


    Der Class II hat auch liebevoll den Beinamen Hackbrett bekommen, weil er einfach so gut ausbalanciert ist und der sich so mega fahren lässt. Er steht aber schon ne weile abgemeldet in der Garage.


    Kommen wir zu dem Punkt, warum es gut und schlecht zugleich ist, das Dani das gut findet. Das gute ist, ich kann so viel Zeit wie ich will mit Schrauben verbringen und es gibt nie Ärger. Da wir getrennte Konten haben, ist es auch egal, wer wie viel Geld ausgibt. Da gab es hier noch nie Diskussionen.


    Der Nachteil ist, das ich fast auf die Fresse bekomme, wenn ich was verkaufen will. Dani sagt selbst, egal was passiert, der M wird als letztes verkauft. Da würde sie sogar vorher ihren Class II verkaufen und den will sie eigentlich nicht aus der Hand geben. Der nächste Nachteil, immer wenn ich ne Idee für ein Projektauto habe kommt da nie ein Nein oder lass es. Im Gegenteil, wenn sie das cool findet sagt sie, lass so was kaufen, wir machen halbe halbe. 🤣🤷🏽‍♂️


    Ich für meinen Teil werde es genau so weitermachen wie bisher. Ich hab dadurch jede Menge coole Leute kennengelernt und auch viel Hilfe erhalten. Klar verbrennt man Geld aber es ist es wert. Gutes Wetter und mit einer der Buden unterwegs macht mir immer wieder Spaß.n

  • Da muss ich meinen Senf auch mal dazugeben :)


    Ist bei mir eigentlich 1:1 genauso. Freundin mag auch Autos vorallem ihren Daily E39 523i und das E36 Cabrio.


    Unterstützung ihrerseits gibts auch wenn man mal wieder was kaufen will (frage immer so nebenbei nach ihrer Meinung wie sie über den Kauf denkt) ,was aber nicht heisst, das ich mich drauf festhammer was sie sagt oder mir etwas verbieten lasse.


    Meine ist auch wehemend gegen das Verkaufen einer meiner Autos :)


    Zum Thema Geld verbrennen:


    Was soll man mit der Kohle sonst machen? Inflation zeigt ja das Geld weniger Wert ist. 2-3x Im Jahr Urlaub machen und sich auch gönnen. Das langt meiner meinung nach um "glücklich" zu sein.


    Kurz gesagt man lebt schliesslich nur einmal. Also kann man ja ruhig das Geld fürs Hobby verballern. Ohne Hobby ist das leben doch langweilig :D


    Man sollt aber nicht hauptsächlich ins Auto investieren als Wersteigerung, sondern für den reinen Spaß

  • ich selbst fahre im Alltag einen E39 B30, der leider seit 4 Jahren zu wenig Zeit und Liebe bekommt, weil der E36 immer noch im Aufbau ist. Und ja, ich liebe das Fahrzeug. Meine Frau teilt meine Liebe zum Schrauben und alten Autos nicht. Und damit sie mich mit dem 5er in Ruhe lässt, habe ich ihr bei letzter Nörgelei "wann haben wir denn in der Familie, wie alle normalen Menschen, auch mal was neueres?" einen F30 gekauft. Habe den damals in der Vorserie im Bereich passive Sicherheit mitentwickelt. Es war also mein "Kind". Und bevor mir irgendwas auf die Nase gebunden wird; was mich gar nicht interessiert, habe ich den Schachzug als erster gemacht. 8)


    Und ich finde den F30 überhaupt nicht schlecht. Ich fahre ihn gern. Aber wenn ich ihn als Daily dem E39 vorziehen wollte, hätte ich es ja tun können. Habe ich aber bewußt nicht. Ich brauche den ganzen modernen SchnickSchnack nicht. Und mag ich das Ansprechverhalten der modernen Turbomotoren nicht. Ich bin Saugerfahrer. Und da geht es nicht um maximale Leistung oder Zeiten 0-100. Es geht um alltägliches Fahren, wo bei jedem Tritt auf Gas der Sauger sofort da ist. Egal ob viel Leistung oder wenig, aber alles, was der bieten kann, gibt er dir sofort.


    Nichts desto trotzt bleibt E39 ein altes Auto. Egal wieviel Zeit unf Geld man in den investiert - es bleibt alt. Es rappelt und rumpelt, obwohl man die Achsen überholt hat und auch kein Spiel auf den Bühne findet. Es hat WehWehchen hier und da, ungelöse Geheimnisse trotzt abertausenden Stunden und Euros.


    Und wenn ich müsste, würde ich jedes Fzg im Alltag fahren können. Ich habe nur den "Luxus" es nicht tun zu müssen. Man fragt sich dann aber denoch, ob die Zeit, die man zum x-ten mal in die immer wieder kehrende Drecksarbeit investiert, nicht vor dem Fernseher oder beim Kartenspiel mit Frau und Kind besser angelegt wäre.


    Und wenn ich mir die Jugend, auch mein Kind, anschaue, wird mir ganz mulmig

  • Ein sehr interessantes Thema..


    Ich glaube, hier im Forum zumindest denken alles gleich bzw. ähnlich, sonst wäre das Forum ja leer.

    Solange man es als "kostspieliges" Hobby betrachtet und nicht auf Platz 1 in der Prioritätenliste setzt, ist alles in Ordnung.

    Ich lege so ziemlich jedem ans Herz, dass er / sie, wenn er für was eine Leidenschaft und Interesse hat, es durchzieht - vor allem bei Kindern finde ich es wichtig, dass man Interessen und Leidenschaften hat, sei es nun Auto, Sport, Briefmarken oder sonstiges - wichtig ist, dass man etwas tut / kann / macht, was genau ist meiner Meinung nach vollkommen egal.

    Man wird ja oft von hobbylosen Menschen darauf angesprochen, wie sinnlos dieses Hobby ist, das muss einem aber egal sein, da man ja nicht nach deren Meinung gefragt hat.

    Oft hört man ja vom "collect moment not things" - wenn es einem gefällt, nur zu - ich bin eher genau das Gegenteil "collect things not moments" - klar soll man Urlaub machen, aber ob man jetzt 1 x anständig oder 7 x Kurzurlaub an verschiedensten Destinationen macht muss jeder für sich entscheiden - die Mischung / Dosis machts..

  • Also kurz gesagt bin ich da im großen und ganzen bei euch.

    Die "alten" Autos haben was, was die neuen nicht haben. Kinder stehen selbstverständlich IMMER an erster Stelle. Wie von einigen schon erwähnt, die Kinder werden viel zu schnell groß und die Zeit von Geburt bis zum erwachsen werden bekommt man NIE zurück. Die Autos sind dann immer noch da.

    Meine 3 sind mittlerweile 13, 15 und 19. Keins der 3 lebt bei mir und ich bin momentan allein, von daher nehm ich mir jetzt die Zeit für die Autos, aber wenn ich se mal wieder seh dann hab ich nur Zeit für meine Kinder, ganz klar. Mein großer hat mittlerweile selbst schon 2 Autos und meine jüngste will mir von sich aus helfen.


    Meine Ex-Frau war mir allerdings nie eine Hilfe, sie hat es anscheinend nur interessiert das ihr Mann mehrere BMW hat und sie einen fahren kann.


    Zum Thema Urlaub, da fahr ich lieber mit einem meiner "alten" BMW durchs Land und besuche interessante Orte (mit meinen Kindern) als paar mal im Jahr eine dieser Pauschal-Club-Urlaube zu machen nur um irendwelche Strandbilder in den Socialmedias zu posten um irgendwelche Leute zu beeindrucken die ich nicht mal kenne. Wenn ich selbst mitm Auto fahre sehe ich mehr als wenn ich mich im Club mit vorgefertigten Programmen für deutsche Sauftouristen verdummen lasse. Wenn ich ins Ausland fahre möchte ich ja was von Land und Leute sehen, sonst kann ich mich ja auch zuhause aufn Balkon legen.

    Wenn man das dann noch im eigenen Auto machen kann, das ist für mich mehr Entspannung als eine Zugfahrt zum Flughafen mit hunderten genervten Terroristen auf einen Flug zu warten der uns in ein fremdes Land bringt wo man dann noch mit selbigen genervten Terroristen zum eigentlich Urlaubsort transferiert wird.... usw.


    Kurzum, für mich ist eigentlich der Weg das Ziel. Wenn man das dann auch noch mit seinem eigenen Schätzchen, das man selbst hergerichtet hat und den liebsten Menschen teilen kann, ist mir dass das Geld und die Mühe wert.


    Was die kosten für unser Hobby angeht, wenn man es nicht dafür ausgibt, gibt man es für was anderes aus. Bevor ich es verzocke oder versaufe, geb ich es lieber dafür aus. Vom Auto hab ich wenigstens auch noch einen praktischen Nutzen.

    (OO[][]OO) ... my first love E30

    E30 316i 1.8 M10 2türer Zinnoberrot

    E30 316i 1.8 M10 4türer Diamantschwarz

    E36 320i M52 Touring Moreagrün

    E36 318i M43 Cabrio Montrealblau

    E39 520i M52 Touring Titansilber

  • vor allem bei Kindern finde ich es wichtig, dass man Interessen und Leidenschaften hat, sei es nun Auto, Sport, Briefmarken oder sonstiges - wichtig ist, dass man etwas tut / kann / macht, was genau ist meiner Meinung nach vollkommen egal.

    Und genau das sehe ich heute vermehrt flöten. Die haben Handys und damit TikTok, Youtube, Snapchat und wattnichallet. Die schaffen es locker den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen und in dieses Kackding zu starren. Die werden beschäftigt / unterhalten. Somit hat die große Masse gar keinen Drang, sich mit etwas zu beschäftigen, kreativ zu sein, selbst aktiv zu sein. Natürlich sind es nicht alle Kinder und Jugendliche. Aber eben deutlich mehr, als zu meiner Zeit, wo man allein schon aus Langeweile draußen was gebaut, gebastelt, Geschichten erfunden hat ... Mag sein, dass das alles Schwarzmalerei ist oder auch schon unsere Eltern so über uns gesprochen haben, aber die Stadtjugend wird meiner Meinung nach immer satter und interessensloser. Bzw deren Interessen liegen eben nicht beim Basteln, egal ob Auto, Lego, Rechner oder was auch immer.

    Was die kosten für unser Hobby angeht, wenn man es nicht dafür ausgibt, gibt man es für was anderes aus

    Wie ich schon sagte, wenn es die Kosten wären, die meinen "Glauben" erschüttern würden, würde ich längst aufgeben. Jede Schraube und jeder noch so unbedeutender Clips steht bei mir in der Excel Tabelle. Also weiß ich gaaanz genau, was es gekostet hat. Das ist eben nicht das, was an mir manchmal zerrt.


    Nun nochmal konkret die Frage: wie seht Ihr die Zukunft der Autobastler in Deutschland? Und besonders im Bereich der Oldis, die aber nicht seltene Einzelstücke im Wert von 60-70k sind, sondern eben solche, wie unsere E36, E39, E30, E34, bald auch E46? Wird die heutige Jugend, 13-14 Jahre alt, sich mit 18 - 19 überhaupt noch nach solchen Auto umdrehen? Mit der heutigen "grünen" Agenda, Oma ist die Umweltsau, Lastgeneration auf der einen Seite und den ganzen modernen Gimmicks mit Display statt Kombiinstrument und und und auf der anderen Seite?

  • Ich persönlich denke, das eben die Autos von damals, (in meinem Fall aus den 90er) immer ihren Charm behalten und sich auch in 20 Jahren noch danach umgedreht wird. Ich denke du hast schon Recht, das sich gerade für Autos deutlich weniger interessieren als früher aber trotzdem denke ich nicht, das es ganz aussterben wird. Auf dem Land noch weniger als in der Stadt. Wir werden sehen wo die Reise hingeht. Ich hoffe einfach, das ich auch in 20 Jahren noch so viel Spaß daran habe wie heute. Wenn ich dann auch noch immer meine drei E36 habe, dann ist alles geil. 🤣👌🏼

  • Ich denke auch das es nicht völlig aussterben wird.

    Von meinen 3 Kindern ist eigentlich nur meine große Tochter die jetzt nicht so ein Interesse für Autos hat.

    Aber meine anderen beiden dagegen schon. Mein großer ist jetzt 19 und hat mittlerweile ein CLK Cabrio und ein A3 Avant für Winter, das scheint wohl doch an den Genen zu liegen ^^

    Meine kurze möchte mir ja auch immer helfen wenn was am Auto zu machen ist und erzählt immer ganz Stolz das ich am Auto (fast) alles selber mache. Möchte auch ein meiner 3er haben wenn se ihren Führerschein hat.

    Also von daher gibt es anscheinend noch genug die sich für Autos interessieren, mMn.

    (OO[][]OO) ... my first love E30

    E30 316i 1.8 M10 2türer Zinnoberrot

    E30 316i 1.8 M10 4türer Diamantschwarz

    E36 320i M52 Touring Moreagrün

    E36 318i M43 Cabrio Montrealblau

    E39 520i M52 Touring Titansilber

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke (hoffe?) auch, dass es nicht aussterben wird. Obwohl die Rahmenbedingungen rasant schlechter werden, ein altes Auto zu halten. Jedes Jahr zum Herbst hoffe ich, dass die Tanke im Ort auch im nächsten Frühjahr noch Super Plus anbietet. Ansonsten gibt es im 25km-Umkreis nur noch eine Shell, und ich bin nicht sicher, ob der 02er die 102Oktan-Suppe verträgt.

    Eine größere Tankstelle in Kiel hat jetzt von ihren zwei Linien eine komplett auf Elektro umgestellt. Gespannt bin ich, ab wann man Sprit wie ganz ganz früher nur noch in der Apotheke bekommt. Die Erhältlichkeit von Teilen ist mittlerweile für Baujahre vor 1995 schwierig(er) geworden. Mit nachlassender Nachfrage sinkt natürlich auch das Interesse der Industrie für Nachproduktionen. Immerhin habe ich Anfang des Monats noch eine H-Zulassung durchbekommen. Bevor die Ämter hier noch auf Ideen kommen ...

    Meine Nachkommenschaft zeigt gelegentlich ein höfliches Interesse, ihre Prioritäten liegen aber woanders. Zumindest die ältere Tochter fährt E46 und ihr Partner ist ein fähiger Schrauber. Um den Inhalt der Garage darf ich mich aber selber kümmern ;) . Mental bin ich aber noch nicht soweit, den Fuhrpark zu verkleinern. An jedem Stück hängt eben mindestens eine Geschichte. Momente und auch 'Daumenhoch' sammeln kann man durchaus auch mit altem Blech :) .

  • Purer Fahrspass? Ach kommt..... 90% der Zeit verbringt man eh mit einem langweiligen Alltagsauto im stauenden Stadtverkehr.


    Also das zumindest kann Ich nicht unterschreiben. Ich hab mir meine Autos, auch meine Alltagsautos, immer so ausgesucht, dass Ich irgendwie Spaß damit habe. Im Alltagsauto verbringe Ich die meiste Zeit auf der Straße - warum also sollte das was sein, wo Ich keinen Spaß dran habe? Selbst als Ich mal nen Anflug von Vernunft hatte und mir 2020 meinen 2010er Mondeo gekauft habe war das ein 2.0 Ecoboost auf den Ich ne andere Software gespielt habe - mit 280PS / 420Nm und ein paar ordentlichen Reifen und H&R Federn macht auch so ein Koffer Spaß. Verkauft hab Ich ihn dann nur, weil Ich mich doch in alten Autos wohler fühle.


    Warum Ich das ganze mache? Ich würde sagen eine Mischung aus Nostalgie und Spaß daran, etwas altes zu erhalten. Nostalgie weil Ich in Autos der 80er und 90er aufgewachsen bin - das fühlt sich für mich einfach 'richtig' an. Die Autos sind schon soweit entwickelt, dass man alles wichtige an Bord hat (z.B. Sachen wie 'ne Klima oder el. Fensterheber), aber alles noch wunderbar analog fährt und das Auto auch mit dir kommuniziert. Und das ganze zu erhalten macht mir einfach Spaß - Ich seh mich nicht unbedingt als 'Besitzer', mehr als 'Pfleger' für meine Autos.


    Um die Zukunft mache Ich mir wenig Sorgen - bis Benzin völlig verdrängt wird gehen noch ein paar Dekaden ins Land, wenn überhaupt. Man sieht ja teilweise bei manchen Herstellern schon wieder, dass sie vom E-Konzept zurückrudern zu Verbrennern. Bei der Auswahl meiner Autos lasse Ich auch ein weeeenig Vernunft walten - die Ersatzteilversorgung sollte schon halbwegs problemlos funktionieren. Darum auch eher deutsche Autos - da kann Ich die Ersatzteile easy bestellen und hab sie ein paar Tage später. Die Ersatzteilversorgung für ältere deutsche Klassiker ist generell gut - z.B. bei BMW, VW, Porsche und auch Mercedes ist das generell eher unproblematisch außer es geht um wirklich spezielle Teile. Gibt natürlich auch deutsche Marken wo man leidensfähig sein muss - Audi z.B. ist eine Katastrophe was die Teileversorgung für alte Autos angeht, Ford und Opel sind da soweit Ich weiß auch nicht besser. Bei exotischeren Autos die mir gefallen (bspw. alte Japaner) würde Ich sowas höchstens als Dritt-Fahrzeug oder so in Betracht ziehen, weil man da die Teile hierzulande nicht so einfach bekommt.


    Was den Nachwuchs angeht kann Ich da relativ wenig zu sagen - Ich habe keine Kinder und möchte auch keine aus diversen Gründen. Ich kann nur sagen, dass wir auch in unserer 944-Gruppe regelmäßig junge Neuzugänge (so um die 20 rum) haben, die sich mit dem alten Auto einen kleinen Traum erfüllt haben. Auch sonst sehe Ich wenn Ich mit dem 944 unterwegs bin oft positive Reaktionen - gerade von Kindern die regelrecht begeistert ausflippen wenn man die Lampen hochklappt.

  • Meinem Empfinden nach ist die "Szene" nicht jetzt erst kleiner geworden, sondern schon vor Jahrzehnten und seitdem mehr oder weniger gleich geblieben. In meiner Generation (Bj. 90) gab es schon immer wenig Leute, die sich mit Schrauben beschäftigen. Wenn ich in meinen Abi Jahrgang zurückschaue, konnte man damals schon an einer Hand abzählen, wie viele Leute mit Roller unterwegs waren. Dementsprechend hat es sich auch weiter entwickelt.


    Wenn man sich heute aber umschaut, würde ich nicht zu sehr schwarz malen. Es ist zwar nicht mehr so wie "früher", aber die Auto Szene auf YouTube und Co. ist schon präsent und es gibt eine brutale Menge an Inhalten, von kreativen Ideen über DIY Anleitungen und und und. Vor 20 Jahren war ein Motorswap schon was ganz besonderes, heute kann jeder mit relativ überschaubaren Mitteln einen Chevy LS3 in einen E36 stecken. Also man muss bei dieser ganzen Social Media Diskussionen und allen negativen Aspekten trotzdem anmerken, dass eben diese es auch einfacher gemacht haben, Gleichgesinnte zu finden.

    Ich für mich versuche mich von der Perfektions-Schiene zu verabschieden und einfach mehr zu genießen. Also auch weg von einem 0815 daily driver hin zu etwas, das einem regelmäßig Freude bereitet. Zur Zeit ist es (wie damals das erstes Auto) ein 328i Coupe. Relativ original mit Cup Kit und Supersprint ESD. Das analoge Fahren bereitet mir regelmäßig kleine Freuden im Alltag, vom Sechszylinder-Klang bis zu kleinen Drifts oder einfach zügigen Landstraßenfahrten. Und die Kosten für das Auto sind echt überschaubar. Zugegeben, der Zustand könnte in mancher Hinsicht besser sein, weil man halt doch immer mal ne kleine Beule sammelt, sich irgendwo Rost bildet und man manchmal nicht richtig hinterherkommt, aber das ist nichts, was sich nicht irgendwann hinbiegen lässt... und - unpopuläre Meinung - am Ende ist es auch einfach "nur" ein Auto, das ziemlich häufig gebaut wurde. "Don't get it right, just get it running" hab ich in dem Bezug letztens gelesen, fand ich sehr gut.



    Die größte Scheiße an unserem Hobby sind für mich genau 4 Dinge:

    1. die UNFASSBARE Bürokratie, die einen so viel Geld und so viel Nerven kostet. Angefangen von wirklich einfachen Eintragungen, die zu Wissenschaft gemacht werden und trotzdem nie wasserdicht sind, bis hin zu den absurden Kosten überall. Die Gesetze bzw. die technischen Regelwerke sind so unpräzise Geschrieben, dass 10 Sachverständige 10 verschiedene Meinungen haben. Die Beträge, die mittlerweile für ne normale HU aufgerufen werden, sind geradezu lächerlich und stehen in überhaupt keinem Verhältnis mehr zu den überschaubaren Arbeiten, die so'n TÜV Prüfer erledigt. Das zeigen ja auch die ganzen Prüfstellen, die wie Pilze aus dem Boden schießen... bei dem Stundenlohn ist das ja auch kein Wunder. Wenn ich die Arbeit des Schraubers meines Vertrauens dem gegenüberstelle, der die Schwachstellen von gefühlt Hunderten an Autos aus dem FF kennt, sind seine Skills völlig unterbezahlt.

    Dann kommt noch die EU dazu, die unter so krassem Realitätsverlust leidet, dass die ernsthaft eine "Null Verkehrstote" Philosophie für realistisch hält und die aus ihrem Mangel an physikalischen und biologischen Grundlagenkenntnissen mit Gesetzen und Regelwerken um sich schmeißt, die in Kombination mit Umweltauflagen dazu führen, dass Autos einerseits zu Panzern werden müssen, gleichzeitig aber so umweltfreundlich wie ne Sonnenblume sein sollen... und letztendlich dadurch einfach nur für viele Leute unerreichbar werden. Völlig egal ob mit Verbrenner oder Elektromotor.

    2. Besonders liquide Menschen aus der "Boomer"-Generation, die Autos nicht mehr als Leidenschaft, sondern als Investment sehen und dadurch die Preise in irre Höhen treiben. Ich verallgemeinere das mal und überzeichne bewusst - mir ist natürlich klar, dass es Ausnahmen gibt, und dass diese Leute auch aus jüngeren Generation kommen können. Gerade aus dieser Boomer Generation gibt es natürlich auch Leute, die über bemerkenswerte handwerkliche Fähigkeiten verfügen und mit denen man die Leidenschaft teilt. Aber es gibt eben auch eine Vielzahl, die sich für Auto Enthusiasten hält, die aber eigentlich entweder nur Euro Enthusiasten oder einfach Sammler sind. Bei denen ist das Auto einfach nur ein Sammelgegenstand wie so'ne Briefmarke, wobei es kaum einen emotionalen Bezug zur Technik gibt. Aus dieser Generation kommt gefühlt auch genau so häufig negatives Gelaber wie aus den ganz jungeren Generationen, wenn nicht häufiger. Den jüngeren ist das Hobby gefühlt egaler. Wirklich negativ sind wenn dann eher die zwischen 40 und 60. Bei meinem Model A Hot Rod z. B. gibt es immer mal wieder Experten, die den Zustand und/oder die Umbauten ganz plump von oben herab belächeln. Dass aber ein originales Model A quasi nix kostet, weil das Interesse gleich Null ist, dass das durchschnittliche originale Model A in "gutem Zustand" in der Regel völlig überrestauriert ist, meistens sehr wenig gefahren wird und mein A mit Spuren aus fast 100 Jahren und den Umbauten, die einen wichtigen Teil der Geschichte dieser Autos darstellen, mindestens den gleichen Erhaltungswert (und viel mehr Unterhaltungswert!) als ein Original hat, dass man unzählige Stunden an Kreativität und Handwerk in das Auto gesteckt hat anstatt einfach nur Teile 1:1 zu tauschen... geschenkt.

    3. Auto Poser, die immer die gleichen Straßen rauf und runter fahren. Auf den ersten Blick könnte man sie für vermeintliche Auto-Fans halten. Aber eigentlich sind es nur Aufmerksamkeits-Fans, bei denen das Auto Mittel zum Zweck ist.

    4. die heuchlerische Entwicklung der Auto Branche ansich in vielerlei Hinsicht. Jedes Auto ist derart vollgeballert mit Scheiße, die kein Mensch braucht. Dazu noch bleischwer, mit künstlich erzeugten Emotionen gepimpt und inklusive dem Risiko einer Privatinsolvenz, weil die Autos technisch aufs absolute Minimum abgespeckt und daher maximal unzuzverlässig sowie kaum noch reparierbar sind.


    Insgesamt ist ein Auto oder Motorrad für mich persönlich auch immer eine Art leere Leinwand und ein aus wirtschaftlicher Sicht nötiger technischer Kompromiss, den der OEM Hersteller aus wirtschaftlicher Sicht eingehen musste. Auf dieser Leinwand kann ich meine eigene Kreativität ausleben, z. B. durch eine gewisse Kombination von Teilen, Eigenbauten oder anderen handwerklichen Projekten.

  • Wenn ich doch nur mal so beruhigt und bessonen schreiben könnte wie ihr :thumbup: Dafür habt ihr meinen absoluten Respekt!!!

    Aber ehrlich gesagt gehen mir in dieser Bananenrepublik tatsächlich täglich fast die Nerven durch ^^ Das mit der Überbürokratie gepaart mit Abzocke ist wie erwähnt Tag für Tag ersichtlich. Alleine der TÜV Süd, oder BMW bzw deren Paläste die der Dumme zahlende Kunde finanziert wiedern mich echt an. Und die Qualität die unsere Premiumhersteller am den Tag legen ist einfach nur unterirdisch.


    Ich denke gerade wegen der Qualität der 90er Jahre, oder auch der frühen 00er Jahre sind Autos dieser Generation so beliebt.

    Vermutlich werden Autos der Baureihen bspw. Von F11 oder F30 niemals diesen Kultstatus erreichen. Auch betrifft das den "Volksautobauerkonzern" VAG Da bin ich mir sicher. Wenn ich sehe was Audi als Premium verkauft wird mir einfach nur übel🤮Auch Mercedes die nur noch 4 Zylinder Motoren kaufen bei PSA. Das wird meiner Meinung nach das Hobby,und die Objekte der Begierde deutlich schwinden lassen, und die Blase die bereits heute groß ist, bei Autos der beliebten 90er Jahre wird weiter wachsen. Zumindest aber mal nicht schrumpfen denke ich.


    Zumindest solange nicht, bis der Regierung wieder was neues einfällt um uns zu gangeln wie unsinnige Kosten, Umweltzonen,Fahrverbote, oder gar Zulassungsverbote für ältere Autos wegen Sicherheitsbedenken oder Umweltfaktoren......

    Zutrauen würde ich ihnen jedenfalls wirklich alles.


    Sorry wollte eigentlich nicht politisieren oder dergleichen. Bin es aber ehrlich gesagt auch satt,dass man immer den Mund halten soll,und sowas nicht auch in einem Forum angesprochen werden soll......


    Lange Rede kurzer Sinn, vermutlich werden diverse Auflagen, Kosten,Gesetze usw.das Schrauben noch uninteressanter machen und natürlich verteuern .

  • Also das zumindest kann Ich nicht unterschreiben. Ich hab mir meine Autos, auch meine Alltagsautos, immer so ausgesucht, dass Ich irgendwie Spaß damit habe.

    Das analoge Fahren bereitet mir regelmäßig kleine Freuden im Alltag, vom Sechszylinder-Klang bis zu kleinen Drifts oder einfach zügigen Landstraßenfahrten.

    Ich fahre ja nicht umsomst seit über 6 Jahren E39 530i im Alltag. Berliner Stadtverkehr. Wenn ich an dieser Stelle nicht Eurer Meinung wäre, würde ich längst einen Fabia fahren. Aber das Leben ist zu kurz, um im Alltag nicht jede Minute auch zu nutzen / geniessen. Und dennoch kann ich sagen, dass der E39 mir dabei leid tut. Und ich, WENN ICH MÜSSTE, auch mit einem F30 320i im Stadtverkehr gut mit dabei wäre.

    4. die heuchlerische Entwicklung der Auto Branche ansich in vielerlei Hinsicht. Jedes Auto ist derart vollgeballert mit Scheiße, die kein Mensch braucht. Dazu noch bleischwer, mit künstlich erzeugten Emotionen gepimpt und inklusive dem Risiko einer Privatinsolvenz, weil die Autos technisch aufs absolute Minimum abgespeckt und daher maximal unzuzverlässig sowie kaum noch reparierbar sind.

    Das sehe ich entspannt. An wen orientiert sich die Autobranche? An die Masse, die viele Autos kaufen wird? Oder an dich (oder auch mich), den Autoschrauber, der ein 20 (mind.) Jahre altes Auto fährt und auch noch am Leben erhält? Wir bringen zwar den Hype, den Kult auf die Straße, abe mit uns ist kein Geld (jedenfalls direkt nicht) zu verdienen. Also muß man mit dem Schritt der Zeit mithalten. Das ist OK. Und wenn Du je bei so einer Verhandlung der Preise mit dem Einkauf bei BMW (oder wem auch immer) mitgemacht hättest, wüsstest Du, was da für Menschen an Entscheidungen sitzen :D . Die interessiert das Auto, als solches, gleich Null! Es sind Einkäufer! Die denken nicht über die Zukunft. Die denken nur über heute und hier! Kann man die dafür hassen? Nein. Die tuen nur das, wofür die bezahlt werden. Dafür hassen tue ich BMW Management (oder auch VW, Audi, wer auch immer, alles gleich), die eben weiter, als nur morgen und Marge schauen sollten.

  • Sorry wollte eigentlich nicht politisieren oder dergleichen. Bin es aber ehrlich gesagt auch satt,dass man immer den Mund halten soll,und sowas nicht auch in einem Forum angesprochen werden soll......

    Die Politik bestimmt LEIDER nicht unwesentlich unseren Schrauber-Alltag (und auch Alltag allgemein). Dass man es in einem Autoforum nicht politisch werden lassen sollte ist schon richtig. Aber gleichzeitig auch nur die "halbe Wahrheit"

  • Das Autobasteln, -restaurieren und - tunen wird immer mindestens seine eigene Nische haben.

    Vor 20 Jahren haben noch die meistens jüngeren an ihren Autos selbst gebastelt - sei es bei kleinen Reparaturen oder irgendwelches Tuning Zeugs - selbst wenns von ATU war. Da war Fast and Furious grad voll im Trend und jeder wollte "individualisieren".

    Ich sehe es auch als positive das man das Wissen und das Hobby global übers Internet teilen kann - früher mehr im Forum, heute mehr über YT oder Insta.

    Allerdings ist das Thema "Eigenes Auto" wirklich stark in den Hintergrund geraden für den Mainstream - das hat sicher viele Gründe:

    -> ich mache nicht das was meine Eltern gemacht haben als sie jung waren (deswegen gibts jetzt auch wieder die weißen Tennissocken in den Sandalen :sick: )

    -> Auto ist zu teuer (heute gibts kaum noch seriöse Händler für alte Gebrauchte, auch dank der Gesetzeslage)

    -> Auto bedingt tlw. komplexeres Wissen wenn ich selbst etwas dran tun möchte (es reicht nicht der Werkzeugkasten, ich brauch Software)

    -> aktuell keine Hypefilme oder ähnliches in dem Autos so eine Rolle spielen

    -> Neugierde in die Technik wird über YT Videos befriedigt

    -> Das Thema Auto ist heute oft negativ belastet: z.b. Umwelt

    Früher stand das Auto für Freiheit und Aufbruch - schau heute mal in die Städte, da macht doch Autofahren auch gar keinen Spaß mehr.


    Aber so wie es mit vielen Trends ist, kann es auch sein das das Thema irgendwann plötzlich wieder voll im Trend liegt und jeder an seinem Auto basteln möchte -> werden dann vermutlich selbstgemachte Soundfiles sein für den Elektrosound aber hey 8o

  • Und genau das sehe ich heute vermehrt flöten. Die haben Handys und damit TikTok, Youtube, Snapchat und wattnichallet. Die schaffen es locker den ganzen Tag auf dem Sofa zu liegen und in dieses Kackding zu starren. Die werden beschäftigt / unterhalten. Somit hat die große Masse gar keinen Drang, sich mit etwas zu beschäftigen, kreativ zu sein, selbst aktiv zu sein. Natürlich sind es nicht alle Kinder und Jugendliche. Aber eben deutlich mehr, als zu meiner Zeit, wo man allein schon aus Langeweile draußen was gebaut, gebastelt, Geschichten erfunden hat ... Mag sein, dass das alles Schwarzmalerei ist oder auch schon unsere Eltern so über uns gesprochen haben, aber die Stadtjugend wird meiner Meinung nach immer satter und interessensloser. Bzw deren Interessen liegen eben nicht beim Basteln, egal ob Auto, Lego, Rechner oder was auch immer.

    Genau das ist das Problem, nur mal paar Beispiele:

    Es verschwinden alte "Klassiker" wie Zeichentrickfilme - wenn ich mir das animierte neue Zeug ansehe wird mir schlecht, sowas will ich Kinder nicht schauen lassen


    Ich sehe kaum ein Kind werkeln oder basteln - man sieht sich sowas von der Couch aus auf Tiktok oder YouTube an


    Für mich war Knightrider und Co ultimativ, heutzutage sehen sich Kids Lambo´s mit Biturbo 1500 PS usw an, was normales kann gar nicht mehr begeistern - ich hatte meinen Vater damals gebettelt, dass er sich weiße Blinker an seinen E34 dranmacht

  • Es hat sich halt einfach viel verlagert.

    Von den Foren eher in Richtung Facebook/Insta und von den Tuningmagazinen in Richtung YouTube/TikTok, wir "alten Hasen" sind halt über geblieben und bespaßen uns mehr oder weniger selbst. (Wobei die Qualität gefühlt deutlich besser ist, hier wird mal Spezialwerkzeug verliehen oder man hilft sich mit Teilen/Wissen aus, obwohl man es ggf. teurer verkaufen könnte.)

    Bei vielen sind Kinder genommen, weniger Zeit, andere Prioritäten, da werden es eben weniger Treffen und mehr Abends mal alleine 2 Std in der Garage was rum schrauben.


    Das Interesse bei der Jugend ist schon da, aber das wird durch JP, P. Kaess etc. online befriedigt, die fahren deswegen nicht mehr auf nen Baumarktparkplatz.

    Und wenn man JP Umbauten gewohnt ist, dann lockt einen die blaue Unterbodenbeleuchtung aus dem ATU halt auch nicht mehr um 23 Uhr zu McDoof ;)

    Von e46 Front an einen e36 basteln oder LSD Doors am Corsa geht es über zu Stage 2 und Schubknallen am geleasten GTI...

    Manta/GTi, D&W, Riegerkatalog, Pauls Bauernhof, Samstags Ölwechsel mit dem Nachbarn auf der Straße und danach Autowaschen, diese Zeiten sind einfach vorbei.


    Es wurde ja aber auch viel getan um das zu unterbinden.

    Die Polizei legt ohne Maß alles still, was vor 20 Jahren niemanden interessiert hätte, Eintragungen sind ein Akt weil niemand unterschreiben will, Parkplätze werden Nachts abgesperrt, Großveranstaltungen mit Auflagen teuer/unmöglich gemacht und wenn doch steht die Poser/Raser SEK mit 500 Mann am Eingang und schickt 40% auf den Abschlepper.

    Das tut sich doch niemand mehr freiwillig an, da gibt es andere Hobbys.


    Den ganz kleinen wird schon im Kindergarten eingetrichtert das man auf die Umwelt achten soll, Autos böse und nur Elektroautos was tolles sind. Diese auf dem Schulweg durch jedes Fahrerfenster gucken und "boah da steht 250kmh auf dem Tacho" Vibes kommen nicht mehr wieder.


    Meiner Meinung nach wird Auto fahren immer teurer werden, die Innenstädte werden zum Großteil autofrei sein. Die fahrenden Computer werden langfristig autonom fahren und für 3 Jahre im Abo gemietet werden. Reparieren kann dann eh niemand mehr irgendwas. Ein paar "Verrückte" die sich nen alten 190er in der Garage zusammen schrauben oder eben den 1 Mio. Oldtimer im Neuwagenzustand wird es immer geben, aber diese 80/90er allgemeine Autobegeisterung ist um.