Lenkradwackeln und Vibration im Innenraum

  • Hallo zusammen,


    Mein 328i Coupé hat leider seit kurzem das Problem, dass zwischen 100-130km/h das Lenkrad stark wackelt.


    In den letzten Tagen habe ich fleißig Forenbeiträge durchforstet, aber leider keine Antwort gefunden, deswegen nun den 1000. Beitrag zum Thema Lenkradwackeln. Sorry dafür.


    Wie gesagt spielt sich das Wackeln im Bereich zwischen 100-130km/h ab. Ab 140km/h hört das Lenkradwackeln auf. Jedoch hat man weiterhin starke Vibrationen im Innenraum. Je schneller man fährt, desto stärker vibriert es. Ab 140km/h ist es so schlimm, dass man im Innenspiegel die Autos hinter einem nur noch sehr verschwommen sieht. Die Vibrationen merkt man auch in den Unterschenkeln, es scheint als würde die Vibration durch den Boden übertragen werden.


    Jetzt ist es so, dass erst vor kurzem folgendes gemacht wurde.


    -Motorlager neu

    -Querlenker vorne neu mit exzentrischen Gummilagern vom M3

    -Stabigummis neu

    -Koppelstangen neu

    -Spurstangen neu (komplett, nicht nur die Spurstangenköpfe)

    -untere Querlenker an der HA neu

    -Längslenkerlager der HA neu


    Die ganzen Fahrwerksteile sind entweder von Lemförder oder originale BMW-Teile.


    Verbaut ist ein KW V1 Gewindefahrwerk. Das war auch schon vor dem Austausch der Teile verbaut.


    Anschließend gabs eine Achsvermessung. Das Fahrwerk wurde anhand der M3-Werte eingestellt. Die Räder wurden auch auch frisch gewuchtet.


    Beim Wechsel der Fahrwerksteile wurde mir mitgeteilt, dass das Lenkgetriebe leichtes Spiel beim Einlenken hat.


    Jetzt bin ich ziemlich ratlos. Vor dem Wechsel der Teile war das nämlich nicht so mit dem Lenkradwackeln. Da war das Lenkrad trotz ausgeschlagener Spurstange und rissigen Gummilagern nicht am Wackeln. Ob es damals schon die Vibrationen gab, kann ich leider nicht mehr genau sagen. Wenn es die gab, dann nicht so ausgeprägt wie jetzt.


    Was könnte die Symptome verursachen?


    Evtl. Kardanwelle und oder deren Lager? das Spiel im Lenkgetriebe?


    Ich bin für jeden Tipp dankbar. Vielen Dank schonmal im Voraus.

  • Passende Felgen zu finden wird schwierig. Die, die ich da habe, passen nur mit Spurplatten wegen des Abstands zum Federbein.


    Das mit den verspannten Lagern habe ich auch schon überlegt. Leider hab ich zu Hause nicht die Mittel um die Lager im eingefederten Zustand anzuziehen.


    Ich werde dafür wohl eine Werkstatt beauftragen müssen.

  • Hallo nochmal,


    ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich die BBS RC090 vom E39 fahre. Da der Nabendurchmesser abweicht, verwende ich Zentrierringe. Meint ihr dadurch könnte eine leichte Unwucht entstehen? Die Zentrierringe stehen nicht ab, sodass die Auflagefläche Plan ist und sitzen überall ziemlich stramm, bis auf eine Felge. Da ist etwas mehr Spiel zwischen Felge und Zentrierring.

  • Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung beitragen:


    Bei unserem Coupé blieb ab 180 eine minimale Rest-Unruhe in der Vorderachse, obwohl zuletzt wirklich ALLES neu war. Ich hatte ebenfalls nur originale Teile oder Lemförder verwendet. Es war ein bisschen abhängig vom Fahrbahnbelag und gern bei Nässe auf Asphalt stärker als auf trockenen Beton-Autobahnen.


    Dann habe ich laange überlegt, was bei den anderen Autos, wo Ruhe herrschte, anders war: die hatten ab einem bestimmten Zeitpunkt entweder Querlenker vom E30 oder Meyle HD.


    Die Einpresstiefe meiner Felgen ist 31mm und damit 16mm unter Serie. Meine einzige Idee dazu: durch die geringere ET ändert sich der Hebelarm für Kräfte aus der Fahrbahn so, dass die serienmäßig in Gummi gelagerten äußeren Traggelenke wackeln können.


    Nach dem Tausch der noch neuen Lemförder (wie OE) gegen die festeren HD-Traggelenke herrscht nun endlich Ruhe.


    Der einfachste Test: eine Runde mit Serienrädern wird "dank" Gewindefahrwerk bei Dir nicht möglich sein. Der Versuch wäre leider teuer und ungewiss. Aber Deine ET ist mit Felgen vom E39 (ET20???) noch niedriger - eine Chance besteht.



    Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, dass schlecht gewuchtete Bremsscheiben Unruhe einbringen - daher kaufe ich innenbelüftete ausschließlich original.


    Dann hatte ich mal Felgen pulvern lassen - eine hatte sich bleibend verzogen - Seitenschlag - gleiches Ergebnis.


    Minimaler Rost o. ä. an den Anlageflächen kann auch ausreichen.

  • Die Theorie mit dem längeren Hebel durch die ET erscheint mir auch schlüssig. Die Verbreiterung des Radstandes im Vergleich zum Original ist natürlich enorm. Da ein Gewindefahrwerk verbaut ist und die exzentrischen Lager, reagiert das Auto wahrscheinlich nochmal stärker auf Unebenheiten etc.


    Ich hab jetzt vor neue Zentrierringe zu bestellen und mal zu gucken ob sich was ändert. Falls das nichts bringt, tausche ich die aktuellen Räder gegen die originalen mit ET47. Da sind leider ziemlich alte Reifen drauf und die Räder passen vorne auch nur mit 10er Spurplatten, aber einen Versuch ist es wert.


    Leider kann ich das alles erst am Wochenende testen. Wenn’s danach immernoch keine Veränderung gibt, weiß ich auch nicht mehr weiter. Dann muss ich wohl weiter blind Teile tauschen bis es weg ist.


    In Verdacht kommt natürlich alles was rotiert, also:


    -Kardanwelle und deren Lager

    -Antriebswellen (, wobei das Vibrieren eher von vorne kommt)

    -Radlager (,wobei die geprüft wurden und in Ordnung sein sollten)

    -Lenkgetriebe (hat wie oben beschrieben leicht Spiel, könnte also das Lenkradflattern erklären, aber die Vibrationen im Innenraum eher nicht)

    -Getriebelager


    Die Räder am Auto feinwuchten zu lassen wäre auch eine Option, da hab ich mich auch schon umgeschaut, aber in meiner Umgebung macht das wohl keiner.


    Ansonsten vielleicht wirklich mal verstärkte Lager in Betracht ziehen, wobei ich mich da frage, ob die Vibrationen dadurch nicht weniger gedämpft werden würden und dementsprechend stärkere Vibrationen übertragen werden?


    Ich bin weiterhin für jeden Tipp dankbar. Berichtigt mich gerne, wenn ich da einen Denkfehler habe oder das Vorgehen wenig Sinn macht. Das Auto raubt mir echt die letzten Nerven.

  • Die Bremsen sind auch komplett neu. Ich hab alles großzügig geschmiert und den Rost überall weggeschliffen (Radnabe, Bremssattel, Bremssattelhalter, Bremskolben). Ich schließe die Bremsen deshalb eigentlich aus.


    Die hintere Bremsscheibe hatte etwas Flugrost, vor allem innen wo die Trommelbremse sitzt. Den Rost hab ich vor Montage auch weggeschliffen. Kann die Bremsscheibe deshalb eine Unwucht haben? Diese behandelte Scheibe sitzt wie gesagt an der Hinterachse, die Vibrationen scheinen von vorne zu kommen.

  • Das kannst nur Du allein wissen. Je nachdem, wie Du vorgegangen bist.


    Mit Flex und Fächerscheibe an einer Anlagefläche trägt man u.U. Material ab - 0,01 mm schief geschliffen an der Nabe können sich so schnell zu 0,1mm am Außenrand der Felge auswirken. Mit einer rotierenden Drahtbürste oder CSD-Scheibe trägt man kein Material ab = keine Gefahr.


    (Wenn Du die Möglichkeit hast, kannst Du mal am Außenrand mit einer Messuhr und Magnethalter den Seitenschlag der Felge und der Radnabe messen. Das sollte sich an der Nabe alles im Hunderstel-mm-Bereich abspielen. Am Außenrand der (Alu-)Felge sind max. 0,3mm zulässig.)

  • Hallo zusammen,


    kleines Update:


    ich habe heute mal die Serienräder verbaut und bin damit über die Autobahn Autobahn gefahren.

    Die Serienräder haben die Abmessungen 205/60 R15 mit einer ET von 47, wobei vorne 10mm Spurplatten (pro Seite) verbaut werden mussten wegen des Gewindefahrwerks. Die effektive ET war dadurch bei 37.


    Zum Vergleich:

    Die Räder davor hatten die Abmessungen 215/45 R17 und ET20.


    Das Lenkradflattern war komplett weg, wobei man jedoch trotzdem ab 120km/h leichte Vibrationen im Auto hatte. Das merkte man am Lenkrad, am Innenspiegel und am Gaspedal. Die Vibrationen wurden mit steigender Geschwindigkeit immer größer. Beim Bremsen gab es überhaupt keine Vibrationen, das Lenkrad hat auch nicht nach links oder rechts gezogen. Ich hab bei etwa 160km/h mal den Gang rausgenommen und hab den Wagen rollen lassen. Die Vibrationen haben sich dadurch nicht verändert.


    Jetzt das komische:


    ich hab im Anschluss wieder die Räder von vorhin montiert (215/45 R17, ET20) und bin die gleiche Strecke nochmal gefahren. Es gab überhaupt keine Vibrationen (nur ganz, ganz kleine, wobei ich das eher auf den Asphalt schieben würde). Weder im Lenkrad, noch im Innenraum hat es vibriert.


    Jetzt weiß ich nicht mehr weiter. Entweder das Problem hat sich von allein gelöst oder die Vibrationen treten nur im kalten Zustand auf. Als ich nämlich mit den Serienrädern losgefahren bin, war das Auto kalt und im Anschluss bei der zweiten Fahrt natürlich warmgefahren.


    Ich fahre morgen nochmal los, wenn das Auto wieder kalt ist und gucke mal wie es dann ist. Vielleicht taucht das Problem ja wieder auf.


    Ansonsten bin ich weiterhin offen für Ideen. Vielleicht wisst ihr ja was los ist.

  • Oder die Räder waren nicht richtig angezogen.

    Hatte ich vor kurzem. Auto war bei einem Freund in der Halle wegen Hebebühne um die Schweller schweißen zu lassen. Hatte die alten Räder vom Kauf drauf und wollte die 81er wieder drauf machen nachdem er eh schon auf der Bühne stand gleich alle 4 runter und die vorderen schon mal drauf gemacht und die Schrauben handfest angezogen. Das mit den Schwellern hat natürlich länger gedauert und die Schweller fertig und alles wieder eingebaut war haben wir dann auch die hinteren Räder drauf. Als er wieder auf den Rädern stand hat mein Freund die Räder auch mit Drehmoment angezogen. Fragte ihn noch ob er es gemacht hat, was natürlich bejaht wurde. Sind dann früh nach 2Uhr aus der Halle und wollten einfach nur nachhause. Unterwegs fing es dann aufeinmal an zu schlagen, dachte erst das wir bei der Montage der Kardanwelle einen Fehler gemacht haben, also etwas langsamer gefahren. Aber es wurde immer schlimmer, also aufn Parkplatz raus gefahren. Zügig vor und wieder zurück gefahren, Freund stand daneben hat aber nix gehört. Hmm... also wieder raus und weiter, ein paar Meter und es war wieder deutlich zu hören. Sofort rechts ran gefahren.

    Am Ende hat sich raus gestellt das er die Räder zwar mit Drehmoment angezogen hatte, aber nur die hinteren.

    Ende vom Lied die vorderen verursachten das Schlagen weil nicht mitm Drehmoment angezogen, mit Radkreuz nachgezogen und sachte nachhause gefahren, da dann nochmal mit Drehmoment nachgezogen und seitdem ist Ruhe :whistling: :saint:

    (OO[][]OO) ... my first love E30

    E30 316i 1.8 M10 2türer Zinnoberrot

    E30 316i 1.8 M10 4türer Diamantschwarz

    E36 320i M52 Touring Moreagrün

    E36 318i M43 Cabrio Montrealblau

    E39 520i M52 Touring Titansilber

  • Ich war gerade nochmal unterwegs. Lenkradwackeln im Bereich um 120km/h ist vorhanden, jedoch komischerweise nicht immer. Ist stark abhängig vom Fahrbahnbelag. Mal wackelt es und mal nicht bei konstanter Geschwindigkeit.

    Es ist auch egal ob das Auto kalt war oder bereits warm.


    Vibrationen sind auch leicht vorhanden, bei steigender Geschwindigkeit umso stärker, jedoch weiß ich langsam auch nicht ob es vielleicht nicht einfach normal ist wegen des Gewindefahrwerks und den Felgen und Reifen.


    Außerdem zieht der Wagen leicht nach rechts, trotz Achsvermessung.


    Allgemein sind die Symptome aber weniger ausgeprägt als zur Erstellung des Beitrags hier. Vielleicht haben sich die Lager usw. mittlerweile eingefahren?

  • Durch irgend etwas müssen die Vibrationen ja angeregt werden - daher ist die Beobachtung schon passend - es hängt immer vom Fahrbahnbelag ab. Bei mir was es erst ab 180 aber eben z.B. auf nassem Asphalt stärker als auf trockenem Beton.


    Normal ist das nicht - war's ja ab Werk auch nicht. Manche Veränderung hat leider Nebenwirkungen.


    Meine Abhilfemaßnahme steht oben. Garantie - noch dazu aus der Ferne - gibt es natürlich keine ;)


    Nach rechts läuft er vermutlich subjektiv, weil sich die meisten Fahrbahnen nach rechts neigen.

    Das hängt auch mit Spurweite / Sturz/ / ET / Reifenbreite usw. zusammen.

    M.E. muss man da kompromissbereit sein, wenn ein Auto sehr tief und breit sein soll.

  • Montiert sind Michelin Pilot Sport 4 in 215/45 R17. Die Felgen sind BBS RC090, ET20 8jx17.


    Die Achsvermessung wurde anhand der M3 Werte gemacht. Es sind die exzentrischen Lager der Querlenker vom M3 verbaut. Rest sind 328i-Serienteile von Lemförder. Die Werte der Achsvermessung sind alle im grünen Bereich, bis auf den Sturz vorne links, der ist etwas zu negativ und außerhalb der Toleranz, jedoch auch nur minimal um 1 grad. Ich kann morgen ja mal das Vermessungsprotokoll hochladen.


    Danke für die Hilfe.