Mein Kollege Manni besitzt einen alten M3 3.0 (Baujahr 1993) und heute haben wir ein erleichtertes Schwungrad mit dazu passender Kupplung und Anlasser eingebaut.
Da liegt es, vom BMW E34 M5 3.6. Im Gegensatz zum Serienschwungrad des M3 (LUK), ist dieses hier einmassig, und nicht zweimassig. Der Bekannte vom Manni hat es dazu noch weiter schüsselförmig ausgedreht mit den Bohrungen gewuchtet. Schönes Teil!
Bevor es ans Getriebe geht, müssen erstmal die Abgasanlage, die Hitzeschutzbleche und die Kardanwelle raus.
Der rechts auf dem Bild ist übrigens Manni, der früher Bergrennen mit einen Gruppe 5 Dreier und Formel 2 Motor fuhr. Zu seinen Glanzzeiten hatte er 6 Stück E30 M3 Rohkarossen im Garten und in der Scheune eingelagert. Leider hatte ich ihn damals noch nicht gekannt.
Böse Überraschung Nummer 1: Der Kupplungsnehmerzylinder ist undicht. Leider konnten wir heute keinen Ersatz mehr auftreiben.
Böse Überraschung Nummer 2: Beim Ankippen des Motors lief aus dem Flansch zum Heizungskasten das Kühlwasser aus. Der Schnuse hat’s aber mit viel Körpereinsatz und neuen O-Ringen wieder richten können. Die alten O-Ringe waren schon quadratisch im Querschnitt ausgehärtet.
Nun aber zur Technik. Das M5 Schwungrad hat eine andere Zähnezahl. Also muss der Anlasser auch gegen einen mit anderem Ritzel getauscht werden, sonst gibt es statt Motorstarten nur Zähneputzen.
Der Kurbelwellendichtring sieht noch ganz gut aus.
Wie man hier sehen kann, ist das Zweimassenschwungrad (rechts) fast doppelt so hoch, wie das vom M5. Der Höhenunterschied wird über die Druckplatte ausgeglichen.
Zur Montage empfiehlt sich 574er Loctite, angezogen werden die Schrauben mit 120 Nm.
In 3 Schritten zur Kupplung: Schwungrad, Kupplungsscheibe, Druckplatte (Sachs).
Das gute ZF 5 Gang Getriebe wurde von den Ausscheidungen des inkontinenten Nehmerzylinders wieder befreit und glänzt vor Freude.
Nach getaner Arbeit hat mir der Manni noch einen original Werks Mechanikeroverall von 1993 geschenkt. Zum Schrauben ist der allerdings zu schade.
Die Probefahrt ist aufgrund des defekten Nehmerzylinders der Kupplung leider ausgefallen, aber im Leerlauf ist der M schon ziemlich giftig hochgetourt. Leider war es auch nicht möglich, den Gewichtsunterschied zwischen den beiden Schwungrädern zu messen, da wir keine Waage hatten. Rein subjektiv war aber schon einiges an Unterschied merkbar.