Europas Krise, Deutschlands Segen

  • Europas Krise, Deutschlands Segen



    Die Euro-Zone driftet immer stärker auseinander. Italien und Spanien zahlen für ihre Anleihen hohe Zinsen, der Bundesregierung dagegen schenken Investoren sogar Geld, damit sie bei ihnen Schulden macht. Auch bei Export und Arbeitsmarkt gilt: Viele EU-Länder leiden, Deutschland profitiert.



    Hamburg - Es ist der Traum eines jeden Schuldners: Man geht zu einer Bank und fragt nach einem Kredit. Die Antwort lautet: "Selbstverständlich, lieber Herr! Bitte, hier, greifen Sie doch zu. Und, wissen Sie was? Damit Sie unser Geld auch ja nehmen, zahlen wir Ihnen noch was dafür."


    Klingt nach Schlaraffenland? Als würde jemand die Gesetze der Marktwirtschaft ignorieren? Mag sein. Ist aber am Montag genauso passiert.
    Der Schuldner war in diesem Fall die Bundesregierung. Die lieh sich Geld für die kommenden sechs Monate, 3,9 Milliarden Euro insgesamt, zum Traumzins von minus 0,01 Prozent. Selbst die Finanzagentur der Bundesrepublik zeigte sich erstaunt. "Das hat es bislang noch nie gegeben", sagte ein Sprecher.



    Das Finanzministerium darf sich freuen. In den vergangenen vier Jahren musste es für derartige Anleihen im Schnitt rund 1,8 Prozent Zinsen berappen. Im Vergleich dazu sparte es nun mehr als 70 Millionen Euro - allein bei der aktuellen Auktion. Auch die Zinsen für deutsche Anleihen mit längeren Laufzeiten sind zuletzt deutlich gesunken. Insgesamt kommt einiges an Geld zusammen, das sich die Regierung spart.


    Hauptgrund für den Geldsegen: Deutschland gilt in der Euro-Krise als einer der letzten Schuldner, bei dem so gut wie sicher ist, dass man sein Geld auch wiederbekommt. Viele Anleger geben der Bundesrepublik lieber Geld zu Dumping-Zinsen - als Verluste zu riskieren.


    Halb Europa leidet, Deutschland profitiert


    Andere Länder können von solchen Geschenken nur träumen. Italien etwa muss derzeit Rekordzinsen von rund sieben Prozent für zehnjährige Staatsanleihen zahlen, weil Anleger der Regierung misstrauen. Schafft es Premier Mario Monti wirklich, den 1,9-Billionen-Euro-Schuldenberg abzutragen - und das, ohne die Konjunktur abzuwürgen? Auch in Ländern wie Spanien oder Irland sind die Zinsen zuletzt stark gestiegen.


    Viele EU-Staaten leiden, Deutschland profitiert - so lautet derzeit eine Regel der Euro-Krise. Es klingt zynisch, doch es ist wahr: Zwar bremst die Krise auch hierzulande das Wirtschaftswachstum, doch es gibt auch eine Reihe von Krisenmechanismen, bei denen Deutschland auf Kosten anderer Staaten etwas dazugewinnt. So lange es in der Euro-Zone nicht zum großen Crash kommt, mildert das die Folgen des Abschwungs in der Bundesrepublik deutlich ab.







    In Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Griechenland, Portugal und Zypern wird laut einer aktuellen Prognose von Eurostat die Wirtschaft 2012 schrumpfen; Deutschland steckt zwar ebenfalls in einer Wachstumsdelle, insgesamt aber soll die Wirtschaft im laufenden Jahr um 0,4 Prozent wachsen.
    Deutlich zeigt sich das Ungleichgewicht zwischen Deutschland und vielen anderen EU-Ländern auch am Jobmarkt. Die Arbeitslosigkeit liegt in der Euro-Zone bei mittlerweile 10,3 Prozent; in Deutschland sank die Quote 2011 im Jahresdurchschnitt auf 7,1 Prozent. Im vergangenen Jahr waren in der Bundesrepublik mit ihren rund 82 Millionen Einwohnern im Schnitt 2,976 Millionen Arbeitslose registriert. In Spanien waren es zuletzt 4,42 Millionen - dabei hat das Land nur rund 45 Millionen Einwohner.


    Schwacher Euro? Auch davon profitiert manch deutsche Firma


    Während es in Spanien wegen hoher Jugendarbeitslosigkeit zu Massenprotesten kommt, darf sich Deutschland sogar über neue Fachkräfte freuen. Immer mehr Arbeitslose aus südeuropäischen Ländern streben dem Fluchtpunkt Deutschland entgegen. Die Zahl der griechischen Einwanderer etwa ist im ersten Halbjahr 2011 um 84 Prozent gestiegen, auf insgesamt 4100 Personen, berichtet das Statistische Bundesamt. Insgesamt kamen in den ersten sechs Monaten des Jahres etwa 435.000 Menschen nach Deutschland, 19 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum.


    Und das ist nicht alles. Indirekt profitiert die Bundesrepublik selbst vom Krisen-Symptom schlechthin: von der Schwäche des Euro. Derzeit dümpelt die Gemeinschaftswährung auf dem tiefsten Stand seit September 2010 - bei rund 1,27 Dollar.
    Für deutsche Unternehmen ist der sinkende Euro eine Art Krisenpuffer. Einerseits sinkt durch die Krise in der Euro-Zone die Nachfrage, was für deutsche Firmen schlecht ist: Immerhin gehen rund 40 Prozent ihrer Exporte in die Euro-Zone. Außerhalb des gemeinsamen Währungsraums aber werden deutsche Produkte durch die Euro-Schwäche immer günstiger - und gewinnen so an Wettbewerbsfähigkeit.


    Und tatsächlich: Im November nahmen die Ausfuhren deutscher Waren im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent zu und erreichten eine Höhe von 94,9 Milliarden Euro; im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie sogar um 8,3 Prozent. Insgesamt haben Ausfuhren aus der Bundesrepublik 2011 die Eine-Billion-Euro-Marke durchbrochen - Krise hin oder her.


    Quelle: spiegel.de

    [CENTER][SIZE=2]"Verflucht sei der Acker, um deinetwillen. Dornen und Disteln, soll er dir tragen und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. Bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."[/SIZE]


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  • Ich finde es gut, das du hier immer mal wieder auch interessante Themen aus dem Bereich Wirtschaft postest, die den Usern hier die Möglichkeit bietet auch mal etwas ihren Horizont zu erweitern... Falls sie es nicht sowieso schon tun ...

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    Danke für die Blumen, versuche auch Sachen zu nehmen die eventuell jeden was angehen und interessieren.

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  • man rechne die finanziellen vorteile den nachteilen durch die finanzstütze der anderen EU Länder gegen.
    das ergebnis ist erstaunlich...niiiiiiiiiiiiiicht.
    ich bleibe ganz klarer euro gegner.
    solange man mit seinen eigenen problemen nich zu rande kommt machts in meinen augen auch keinen sinn anderen zu helfen.
    ob das nun die probleme des kleinen mannes sind oder eben die eines staates ist da wurscht.
    wenn es einem selbst hingegen gut geht, sehe ich es als pflicht anderen zu helfen(freiwillig!)
    aber auch dazu ist keine vereinigung von staaten von nöten, die in keinster weise weder wirtschaftlich, noch von deren menthalität unter einen hut zu bringen sind.
    dazu kommt noch die weitere überflüssige kontrolleinrichtung, die zu mehr bürokratie, mehr kosten und mehr schaden und schikane für alle steuerzahler führt.

    [COLOR="DarkGreen"][SIZE="5"]Liebe Grüsse :)[/SIZE][/COLOR]


    [COLOR="Purple"]Max Power hat zwei blinde Kinder aus einem brennenden Fahrzeug gerettet.
    Max Power kann fliegen, unter Wasser atmen und mit etwas Übung auch Spagat.[/COLOR]

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    [SIZE="1"]wer das liest hat gute augen^^[/SIZE]

  • Es besteht jetzt die Möglichkeit, einen Griechen gegen eine einmalige Zahlung von 500,- Euro zu adoptieren.

    Der Grieche macht für Dich alles, wofür Du keine Zeit hast, und zwar:

    - schlafen bis 11.00 Uhr

    - mehrmals täglich Kaffee trinken

    - Siesta geniessen

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    Viele haben das bereits ausprobiert, haben dadurch große Freiräume gewonnen
    und können jetzt rund um die Uhr arbeiten!

    Die Einzahlung kann unbürokratisch über die Europäische Union erfolgen.

    • Offizieller Beitrag


    :haha: roflmaopmp :hup: