Hier chronologisch der Versuch des Schöntrinkens
18.00 Uhr
Leichtes Zittern der Hände. Bin seit dem späten Nachmittag trocken. Die letzte halbwegs saubere Unterhose wieder aus dem Wäschesack gekramt. Die Fingernägel auf gleichlang gekaut. Haare mittels einer hohlen Hand voll "Glitschi" aus dem aktuellen Beathe Uhse Katalog (die Tube zu 100 ml für 7.95 Euro) am Schädel festgetackert. Ein allerletzter Blick in den Spiegel: perfekt.
18.09 Uhr
Ich betrete mein Stammlokal "Zur entzündeten Eichel". Nehme gegen die Nervösität ein Halbes und einen Magenbitter im Stehen. Bin immer noch nervös. Nehme noch ein Halbes und zwei Magenbitter. Setze mich wie jeden Abend an meinen Platz am hinteren linken Ecktisch. Bestelle noch ein Halbes. Und einen doppelten Chantre.
18.22 Uhr
Die Zielperson betritt das Lokal. Magdalena Schlampanski, Tochter eines bulgarischen Knoblauchgroßhändlers und einer französischen Aushilfsnacktänzerin, steht in der Tür der "Entzündete Eichel". Bekomme leichte Angina Pectoris. Magdalena sieht weitaus schlimmer aus als die Gerüchte vorgaben. Akne bis zu den Knien. Brüste auch. Haare - was für Haare? Bestelle mir ein Halbes und einen Schoppen Rum.
19.22Uhr
Sitze an Magdalenas Tisch. Akne könnten auch Pigmentstörungen sein. Steige auf Rotwein um. Biete Magdalena das Du an. Brüste hängen maximal bis zum Bauchnabel.
21.03Uhr
Stehen bis zu den Knöcheln in Sekt. Halten Händchen und Knie. Pigmentstörungen könnten auch Rouge sein. MANN, HAT DIE EINEN BUSEN!
22.57 Uhr
MAGDALENA! Verlassen schwankend die "Entzündete Eichel". Tiefe Zungenküsse unter der Laterne. Dazwischen tiefe Schlucke aus Champagnerflasche. Welch ein Weib! Alles wird dunkel. Filmriss...
08.23 Uhr
Eben erwacht. Vor mir gelbe Füße mit Hornhautschwülsten und ausgefransten Nägeln. An meinem erschlafften Penis eine Spange mit drei nikotinverfärbten Zähnen. Ein Blick aufwärts. Magdalena mit scheinbarem Milchbart um die eingefallen Wangen. Das Rouge erweist sich als schwere Akne. Stehe vorsichtig auf. Gehe zur Tür. Versuche nicht auf auf die Brüste zu treten.
10.00 Uhr
Bin wieder zu Hause. Versuche Protokoll zu schreiben, solang Erinnerung noch frisch. Trinke exzessiv Korn um Erinnerung auszulöschen. Fühle mich wie das Ehepaar Curie. Beim Pinkeln fällt Zahnprothese ins Klo. Tiefe Scham.