Kooperation: Mercedes lässt BMW abblitzen

  • 25. Juni 2007 - 08:58


    Kooperation: Mercedes lässt BMW abblitzen
    Erstmals hat jetzt ein führender Daimler-Chrysler-Manager den Vorschlag
    von BMW zurückgewiesen, enger zu kooperieren. BMW hatte Mercedes zuletzt
    im Duell um Platz eins im Premiumsegment geschlagen. Die aufgeflammte
    Umweltdebatte in der Branche könnte die Fronten allerdings verschieben.


    Unterkühlte Reaktion


    Der Autokonzern Daimler-Chrysler hat unterkühlt auf einen Vorstoß des
    Erzrivalen BMW für eine engere Kooperation mit Mercedes reagiert. „Wir
    kooperieren natürlich in einzelnen technischen Bereichen wie der
    Entwicklung von Hybridantrieben mit BMW. Zu darüber hinausgehenden
    Kooperationen gibt es derzeit keine Pläne“, sagte
    Mercedes-Vertriebschef Klaus Maier.


    Maier ist der erste Manager aus der Daimler-Führungscrew, der sich zu
    dem Vorschlag aus München äußert. BMW-Vertriebschef Michael Ganal hatte
    sich jüngst für eine engere Kooperation zwischen den Premiummarken
    ausgesprochen. „Wir waren in Stuttgart überrascht von der Aussage von
    BMW. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns im Markt für Premiumfahrzeuge
    einen intensiven Wettbewerb liefern“, sagte Maier weiter.


    Analysten können den Korb von Mercedes in Richtung BMW durchaus
    nachvollziehen. „Mercedes hat im Gegensatz zu BMW überhaupt keinen
    Leidensdruck in dieser Frage, weil die Situation der beiden Hersteller
    völlig unterschiedlich ist“, sagte Auto-Analyst Albrecht
    Denninghoff von der Commerzbank. Während BMW seine Hausaufgaben bei
    Effizienz und Produktivität schon gemacht habe, wären die Potenziale bei
    Mercedes auch nach der Trennung von Chrysler noch lange nicht
    ausgeschöpft. BMW hatte Mercedes zuletzt im Prestigeduell um den
    Thron im Premiumsegment auf den zweiten Platz verwiesen.


    Die aufgeflammte Umweltdebatte in der Branche könnte allerdings
    Bewegung in dieses Duell bringen, da beide Hersteller dieses Gebiet als
    neues Wettbewerbsfeld ausgemacht haben. BMW denkt unter der Formel
    „Strategieprozess 2018“ darüber nach, wie es seinen öffentlichen
    Auftritt mehr in Richtung Umwelt- und Effizienzthemen lenken kann. Aber
    auch Daimler will bei umweltschonenden Technologien stärker einen
    Führungsanspruch erheben. „Ich bin hier guten Mutes, dass wir uns an
    die Spitze der Bewegung setzen können und unsere Innovationskraft
    eindrucksvoll unter Beweis stellen werden“, sagte Maier.


    Neue C-Klasse soll Wachstumstreiber bleiben


    Die anhaltende CO2-Debatte und die unklare Situation bei der KFZ-Steuer
    haben auf dem deutschen Automarkt die Privatkäufer stark verunsichert.
    „Die Flaute auf dem deutschen Markt ist von uns allen so nicht
    erwartet worden“, sagte Maier. Mercedes-Benz sei noch sehr gut
    davongekommen, was die Marke auch dem erfolgreichen Anlauf der neuen
    C-Klasse zu verdanken habe. „Insgesamt werde ich nicht an der Prognose
    rütteln, dass die Mercedes Car Group im laufenden Jahr weltweit einen
    neuen Rekordabsatz vorlegen wird.“



    Wachstumstreiber der Marke wird nach Worten Maiers auch im zweiten
    Halbjahr das neue Mittelklassemodell C-Klasse bleiben. „In der zweiten
    Jahreshälfte werden wir mit dem Modell beim Absatz richtig Gas geben
    können“, betonte Maier. Doch erst im kommenden Jahr werde wirklich
    das Jahr der C-Klasse schlagen, wenn das Modell sowohl als Kombi als
    auch als Limousine auf allen Märkten verfügbar sein werde.
    Die nächste wichtige Modelleinführung wird danach der neue kleine
    Geländewagen Mercedes GLK Anfang 2008 sein, der in Bremen gebaut
    wird. Im Gegensatz zu der ebenfalls in Deutschland gebauten B-Klasse
    werde der neue GLK „rasch nach der Markteinführung im Frühjahr 2008 auch
    auf den US-Markt“ kommen, betonte Maier.


    Mercedes hatte 2005 einen Start des Kompaktmodells B-Klasse wegen der
    ungünstigen Relation zwischen Dollar und Euro abgesagt. Während BMW eine
    weitere Auffächerung des Modellportfolios anstrebt, erwartet der
    Mercedes-Vertriebschef keine größeren Anpassungen in der Modellpalette
    mehr. „Im Bereich der Einstiegsmodelle sehe ich allerdings noch
    Potenziale, jugendliche Käufer früh an die Marke zu binden. Diese
    Erwartungen haben die A- und B-Klasse für Mercedes bisher nicht voll
    erfüllt“, sagte Maier. Mercedes will seine Umsatzrendite 2007 auf
    mindestens sieben Prozent steigern, während die Margen von BMW im
    Autogeschäft zuletzt zurückgingen.


    Kampf in der Premiumklasse


    Modelloffensive: Mit einer groß angelegten Modelloffensive ist es BMW
    in den vergangenen Jahren gelungen, Mercedes beim Absatz abzuhängen.
    Seit 2005 hält BMW den Spitzenplatz im Vergleich zu Mercedes. Im
    laufenden Jahr liegt BMW erneut vorne.


    Profitabilität: Mercedes ist aber wieder auf dem Weg zum
    margenstärksten deutschen Premiumhersteller. In den nächsten Jahren
    soll eine Modulstrategie, also die stärkere Verwendung von Komponenten
    über mehrere Baureihen hinweg, weitere Kostenvorteile bringen.


    Vorteil: Mercedes ist im Vergleich zu BMW immer noch im oberen,
    margenstärkeren Teil des Premiumsegments führend. Die Stuttgarter
    konnten diesen Vorteil zuletzt aber nicht in eine höhere Rendite
    ummünzen.

    :bmw-smiley: WeissBlau320
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  • oh man fast meine ganze Frühstückspause mit dem lesen dieses Artikels verbracht. lach

    [SIZE=4][COLOR="#000000"]Bei [COLOR="#008000"]Grün[/COLOR] legt der[COLOR="#FF0000"] V8[/COLOR] los. Sein Schrei entlaubt Bäume, Mütter holen ihre Kinder ins Haus, weil sie fürchten, ein Unwetter ziehe auf.[/COLOR][/SIZE]

  • BMW hat vielleicht einen Vorteil gegenüber MB. BMW ist ja zum Großteil im Besitz der Familie Quandt. Es sind also ähnliche Verhältnisse wie bei Porsche.


    Man merkt in dem Bericht ganz deutlich, das es bei MB mehr um die Rendite geht, also um die Anleger. Das ist dieses momentane Heuschreckenfieber. Ich befürchte fast, das wenn MB sich darauf konzentriert, werden sie kurfristig eventuell erfolgreicher sein, als BMW, aber langfristig dürfte BMW sich dann als erste Marke in Dtl etablieren.