wo das sperrdiff aus dem spender hinkommt weisst du ja....
Japp... es bleibt, wo es ist
Dann will ich hier mal ein kleines Update Posten...
Wie angekündigt wurde in dem Coupé der Motor getauscht. Mit dem Vorhaben habe ich mit die letzten Wochen beschäftigt. Alle die, die nen Motor an einem Wochenende tauschen werden lachen, aber bei mir hat's tatsächlich ein wenig länger gedauert. Hab' immer nur geschraubt, wenn das Wetter passte, ich Lust hatte und alle für den nächsten Schritt benötigten Teile da waren.
Los ging's. Erstmal passendes Werkzeug organisiert. Ich hatte mich dazu entschlossen, das Geld, welches mein Schrauber für den Umbau haben wollte in Werkzeug zu investieren.
Also Kran, Böcke und einen gescheiten Wagenheber organisiert. Sind sicherlich alles Dinge, die man immer mal wieder gebrauchen kann.
Der Plan war, da es für mich scheinbar am einfachsten zu bewerkstelligen war, Motor samt Getriebe nach vorne raus zu ziehen. Später das ganze den selben Weg wieder in's Auto.
Also den Spender vorbereitet und in guter Gesellschaft von seiner Front befreit.
Das war der einfache Teil der Übung, dann ging es unterm Auto weiter. Detailfotos hab ich keine, aber die meisten wissen ja, wie ein E36 von unten aussieht. Auspuff wurde demontiert, Kardanwelle gelöst, Schaltgestänge ausgehängt, Kabel gelöst und die Benzinleitung getrennt.
Das Konstrukt mit 4 Böcken und Wagenheber stand ziemlich sicher, sodass man relativ gefahrlos unter's Auto kam.
Die Hauptlast lag dabei immer auf den beiden Böcken unter den Wagenheberaufnahmen und natürlich auf der einen Achse, die immer am Boden blieb. Die Böcke unter den Querlenkern und der Wagenheber waren nur Backup. Die Bretter unter den Hinterrädern wurden später durch Holzscheite ersetzt, die quasi als Keil auf Antirutschmatten hinter dem Rad lagen.
Dann den Wagen auf meine "Bio-Bühne" gesetzt, damit der Kran drunter passt und den Motor samt Getriebe nach vorne raus. Hört sich einfach an, hat aber doch einiges an Schweiss gekostet bis der Motor am Lenkgetriebe vorbei gefummelt war.
Damit war Step 1 geschafft...
Der Ausbau des alten Motors vom grauen Coupe verlief eigentlich analog, sodass ich hier jetzt nicht weiter drauf eingehe. Einzig, ich habe es vermieden den Kühler vom Automatikgetriebe zu demontieren, um mir die Auffüllprozedur des Getriebeöls zu ersparen. Davor hatte ich dann doch ein wenig Respekt. Da aber eh Motor inkl. Getriebe aus dem Wagen raus sollte, habe ich den Kühler mit einem Gurt am Motor befestigt und auch alle Leitungen an Ort und Stelle gelassen - ging im Endeffekt problemlos.
Dann ging's an den Tausch der beiden Getriebe, bzw. nur das Automatikgetriebe wird wieder verbaut, das Schaltgetriebe hat es hintersich und wird entsorgt.
Da ich grundsätzlich faul bin hab ich das ZF Getriebe mit Kran und Wagenheber an Ort und Stelle manövriert. Wirklich nerven hat "nur" das Zusammenführen von Wandler und Schwungscheibe gekostet. Das Getriebe hat zwar auf der Unterseite ein Sichtfenster, welches die Montage sicherlich erleichtert, Problem nur, so wieder der Motor samt Getriebe auf der Palette stand konnte man natürlich genau garnix sehen.
Als das Getriebe noch ab war habe ich gleich die Gelegenheit genutzt und sicherheitshalber den Wellendichtring gewechselt. Es wäre sehr ärgerlich gewesen, wenn dieser in ein paar Monaten ggf. undicht geworden wäre. Da der neue auch für unter 20 € zu haben ist (von Elring) wurde der direkt gewechselt.
Da am Motor ursprünglich ein Schaltgetriebe hing, steckte in der Kurbelwelle natürlich ein Pilotlager, welches der Automat nicht benötigt. Da ich mir nicht sicher war, ob der Stupf vom Wandler auch mit montiertem Pilotlager in die KW passt musste das Lager raus. Natürlich habe ich keinen passenden Abzieher und es war Feiertag in NRW, also war auch nix mit kaufen...
Im Netz gibt es diverse Tipps, welche ich durchprobiert habe.
- Mutter auf einer Gewindestange durch das Lager führen, dahinter verkanten und dann raus schlagen, ähnlich wie mit einem Zughammer
Ergebis: geht nicht...
- Den Hohlraum hinter dem Lager mit Fett füllen und dann raus schlagen. Nach diversen Versuchen habe ich mir ein "Werkzeug" gebastelt, mit dem das auch hätte klappen können, das Problem war nur, dass sich das Fett durch das Lager selbst wieder nach vorne raus gedrückt hat, statt es nach vorne zu treiben.
- Dirtte "Amateurvariante" war Knete. Zum Glück lag im Keller noch eine Spielekiste von meinen Neffen, da war auch noch Knete drin. Damit den Hohlraum gefüllt und das Lager raus geschlagen, ging super. Hat aber in Summe einen ganzen Vormittag gedauert...
Wo der Motor gerade so gut zugänglich war hab' ich dann noch die VDD neu gemacht. Dabei bin ich positiv überrascht worden, wie gut bzw. sauber der Motor von innen aussieht. Spricht für die geringe Laufleistung von ca. 130tkm.
Ach ja, die Kabelbäume mussten natürlich auch getauscht werden, aber davon hab' ich keine Bilder.
Dann alles wieder Retour zurück in's Auto, alles lebensnotwendige zusammengebaut und das Motörchen gestartet. Nach einigen Sekunden orgeln, bis die Luft aus den Benzinleitungen war sprang er sofort an und schnurrte vor sich hin.
An der Stelle hat es sich gelohnt, dass ich jeden abgezogenen Stecker und jeden abgezogenen Schlauch markiert und beschriftet habe. Das hat den Zusammenbau erheblich erleichtert.
Das war dann letzte Woche Freitag. Samstag Vormittag wurde dann der Rest zusammengebaut, das Auto kurz gewaschen und dann ging es zur ersten Probefahrt.
Zu Beginn hatte ich noch etwas Probleme mit dem Kühlwasserstand, welche ich trotz nochmaligem entlüften nicht in Griff bekommen habe. Erst ein erneutes Ablassen des Wassers und erneutes, sehr sehr langsames befüllen über knapp eine Stunde hat Abhilfe geschafft. Seit dem bin ich jetzt knapp über 1000km gefahren, bisher scheint alles i.O. zu sein. Gut, das Thermostat scheint langsam den Geist aufzugeben und teilweise offen hängen zu bleiben, aber das sollte das geringste Problem sein.
Jetzt kann ich mich langsam den restlichen Baustellen widmen. Es liegen einige Teile im Keller, bzw. sind im Spender verbaut die noch nachgerüstet werden sollten. Klimaanalage, Tempomat, BC V mit Blinkerhebel, EC Innenspiegel mit Funk ZV, PDC, OEM AHK, der Himmel muss neu bezogen werden usw. Bleibt also noch einiges zu tun.
Außerdem werde ich den alten Motor wohl nochmal aufmachen, nochmals prüfen lassen und erneut abdichten.
Sollte dieser dann ggf. wieder brauchbar laufen wandert dieser in den Spender und dann gibt's dort auch noch einiges zu tun.