320i springt nach 3 Jahren nicht an

  • Moin,

    nachdem ich mehrere Tage diverse Uralt Einträge über ähnliche Probleme gelesen habe, in diesen aber meistens wie so oft keine Auflösung geschrieben wurde wende ich mich an euch.


    Wir haben seit kurzem ein 320i Cabrio aus '94 in der Einfahrt stehen.

    Die Vorgeschichte ist relativ unklar, es stand jedenfalls die letzten 3 Jahre mit halboffenen Fenstern in der Gegend. Es war von außen komplett Grün und innen das reinste Biotop. Der Teppich triefte vor Wasser und es bildeten sich Planzen im Teppich. Das haben wir bis jetzt aber einigermaßen in den Griff bekommen.


    Komplette Innenausstattung samt Teppich sind erstmal raus. Beim Wasserkasten/Windlauf wurde auch erstmal alles sauber gemacht und die Abläufe erfüllen jetzt auch wieder Ihren Zweck. Es hat dort aber zwischenzeitlich das Wasser drin gestanden. Selbst das DME hatte einen Flutschaden und wurde bereits ausgetauscht.

    Es ist noch einiges dran zu machen, es ist aber alles irgendwie machbar.


    Unser größtes Problem ist aber, dass der Motor nicht anspringt. Es ist ein M50B20 mit Vanos. Benzinpumpe haben wir auch schon erneuert, die hört man jetzt auch wieder. Der alte Sprit wurde abgepumpt und neuer eingefüllt. Das Steuergerät alt und neu lassen sich nicht auslesen.

    Der Benzindruck liegt an der Rail an, alle 6 Düsen sind aber trocken! Da vermuten wir auch das Hauptproblem. Ich habe gelesen, dass die mit der Zeit sich zusetzen/verharzen können. Aber alle 6, kein einziger Tropfen macht mich doch etwas stutzig...

    Laut Vorbesitzer gab es keine Probleme mit dem Motor, aber in 3 Jahren Standzeit kann sich einiges verändern.

    Wollen morgen mal die Ansaugbrücke demontieren und schauen wie die Stecker dort aussehen, aber so langsam gehen uns die Ideen aus.

    Hat jemand noch einen Tipp für uns?

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    Der Benzindruck liegt an der Rail an, alle 6 Düsen sind aber trocken! Da vermuten wir auch das Hauptproblem. Ich habe gelesen, dass die mit der Zeit sich zusetzen/verharzen können. Aber alle 6, kein einziger Tropfen macht mich doch etwas stutzig...

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    Ich denke, Ihr seid durchaus auf dem richtigen Weg. Ich hatte einen Motor 5 Jahre lang eingelagert. Nach dem Einbau "lief" er nur auf einem Zylinder. 3 von 4 Einspritzdüsen waren verklebt.


    Abhilfe:


    Ausbau samt Einspritzleiste.

    Befüllen mit Bremsenreiniger

    Druckluft auf den Zulaufanschluss. Die Ausblaspistole passte wunderbar in den Schlauch.

    Einsptzdüsen mit Strom aus einer Batterie "antakten" - da sah man schon, welche einspritzt und welche nicht.

    Mit ein bisschen Geduld wurden alle frei - das Auto fährt heute noch damit ...


    Die 4_Zyinder springen ohne Luft-Massen- bzw. - Mengen-Signal nicht an - keine Luft = kein Grund einzuspritzen

    Bei den 6-Zylindern soll (!) - ich weiß es nicht sicher- das anders sein. Die laufen auch ohne LMM.



    P.S. spannendes Vorhaben - ich wünsche Euch viel Erfolg

  • Drehzahlsignal wäre noch ein Thema - wenn die Steuerung nicht weiß, ob der Motor dreht, gibt es keinen Grund zu zünden u. einzuspritzen. Da wäre Auslesen hilfreich - der Drehzahlmesser hilft Euch nicht. Liegt Zündfunken an?


    Ihr könntet ggf. auch ohne auszulesen sehen, ob die Einspritzdüsen überhaupt angesteuert werden. Sie haben Dauer-Plus, geschaltet wird Masse übers Steuergrät.

    Stecker und Kupplung besorgen, eine 12V-LED parallel darüber einlöten und das ganze als Adapter zwischen Anschluss und Einspritzventil stecken - sollte erkennbar leuchten / flackern...

  • Zündkerzen haben wir kontrolliert und gereinigt. Zündfunke ist auch da. VDD ist auch nicht mehr die beste, pfleglich wurde er definitiv nicht behandelt. Aber zum Starten sollte das alles noch so passen.

    Wir sind wirklich nicht unbeholfen, Elektrik ist aber nicht unser Metier

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    Ihr könntet ggf. auch ohne auszulesen sehen, ob die Einspritzdüsen überhaupt angesteuert werden. Sie haben Dauer-Plus, geschaltet wird Masse übers Steuergrät.

    Stecker und Kupplung besorgen, eine 12V-LED parallel darüber einlöten und das ganze als Adapter zwischen Anschluss und Einspritzventil stecken - sollte erkennbar leuchten / flackern...

    sorry, später rein editiert :)

  • Hatten vorhin die gebrauchten Einspritzdüsen besorgt, alles wieder zusammengebaut und was soll ich sagen... ER LÄUFT WIEDER!

    Da waren es echt ALLE Düsen.

    Jetzt werden endlich Teile geshoppt und dann geht der Aufbau weiter ☺️

  • Hatten wir auch schon oefter mal bei uns in der Halle bei lange geparkten Wagen, der alte Sprit hatte sein Werk getan, dieser harzige Schmodder kann Pumpen, Leitungen oder Einspritzdüsen verstopfen. Man kennt dieses lästige Phänomen als Gum-Bildung. Es setzten sich fest oder zu: Benzinpumpen, Benzinfilter zwischen Tank und Motor, Benzindruckregler und die Filter in den Einspritzduesen, Verkleben der ESV Nadeln. Muss man halt alles durchgehen. Manchmal hilft auch die Teile in Ultraschallreiniger fuer Brillen zu legen und dann die ESV zu takten. Auch Benzinpumpen hab ich so schon wieder zum Leben erweckt, in Ultraschallreiniger und dann takten. Schoen, dass es geklappt hat bei Euch.

    Meiner: 02/1998 E36 M3 Limo, 5HP18, USA Version, S52B32US Motor

    Biete: Tuergriffdichtungen, ESV-Repsatz, siehe Marktplatz

  • Der Benzinfilter steht ja sowieso noch auf unserer To Do Liste. Macht es denn irgendwie Sinn das System durch einen Zusatz im Benzin zu spülen? Kann mir gut vorstellen, dass sich da mit der Zeit noch etwas aus den Leitungen löst und sich dann wieder irgendwo ansammelt.