BMW M44 Saugertuning/Hochdrehzahlmotor

  • Hallo Leute,

    wie der Name des Threads schon erkennen lässt möchte ich mir aus meinem M44 Motor einen Hochdrehzahlmotor bauen. Den Thread wo jemand den M44 in seinem Kombi auf 180 PS (entschuldigt wenn ich mit der PS Zahl daneben liege) kenn ich schon. Das reicht mir aber bei weitem nicht aus. BMW hat damals aus dem S14 mit 2,4 Litern auch über 300 PS geholt. Vorab: Kommentare wie "kauf dir nen 6-Zylinder" haben in diesem Thread nichts verloren.


    Ich möchte nun einmal alles aufzählen was mir in den Sinn gekommen ist was man am Motor verändern kann (der Block soll beim Projekt weitgehend unverändert bleiben, aber dazu später). Ihr seid dann dran und könnt noch Sachen hinzufügen falls euch noch was einfällt. Ich fange mit der Auflistung mal oben am Motor an:


    Gemischaufbereitung:

    - Einzeldrosselklappen von Dbilas (falls es einen besseren Hersteller gibt, der vielleicht auch EDK mit größeren Durchmessern verbaut lasst es mich wissen)

    - je nach Leistung andere Einspritzdüsen

    - frei programmierbares Steuergerät


    Zylinderkopf:

    - geweitete/strömungsbegünstigte Einlass- und Auslasskanäle

    - halbkugelförmiger Brennraum

    - "scharfe" Nockenwellen

    - erleichterte und polierte Kipphebel (1. weniger Kerbwirkung, 2. bringt nicht viel, aber jedes Gramm es es zu sparen gibt, wird gespart. Falls der Motor durch solche "kleinen" Maßnahmen in Summe am Ende 20 rpm höher dreht hat man doch etwas damit erreicht)

    - andere Ventile? --> Ist es möglich ohne großen Aufwand größere EV und AV zu verbauen? Ansonsten polierte originale Ventile

    - Zylinderkopf planen --> erhöhtes Verdichtungsverhältnis, wie viel ist möglich?

    - härtere Ventilfedern und Teller (auch Dbilas, falls anderer/besserer Hersteller, bitte in die Kommentare schreiben)


    Motorblock:

    - Schmiedekolben --> ich habe bis jetzt noch nichts dazu im Internet gefunden, falls ihr eine Adresse kennt die Schmiedekolben (Kolben mit Dachform) für den M44 anbieten, lasst es mich wissen. Falls ihr jemanden kennt der Sonderanfertigungen macht (am besten in der Nähe von Köln, linksrheinisch) ist auch das interessant.

    - leichtere, festere, längere Pleuel (vermindertes Kippmoment) --> ich habe nur Pauter-Pleuel für die Turbo-Fritzen gefunden, jedoch denke ich dass diese für mein Ziel nicht von Nöten sind. Gibt es jemand der leichtere und festere Pleuel (in Richung Sauger-Tuning) anbietet? Ansonsten werden die originalen Pleuel erleichtert und poliert.

    Gibt es längere Pleuel die man im M44 verbauen kann ohne dass man an den Hauptlagern etwas ändern muss? Vielleicht sogar in Verbindung mit anderen Kolben?

    - Kurbelwelle --> hält die Original-Kurbelwelle größeren Belastungen ausreichend stand oder sollte man auf eine extra gehärtete zurückgreifen?


    -Hubraumerweiterung:

    * Zylinder aufbohren --> gibt es Kolben von anderen BMW Modellen, die man nach dem Aufbohren verwenden kann? Ansonsten muss es eine Einzelanfertigung werden

    * andere Kurbelwelle mit größerem Hub --> kann man im M44 eine Kurbelwelle mit größerem Hub verwenden ohne dass man am Block etwas ändern muss? Wenn ja von welchem Modell?


    Anbauteile:

    - Schwungrad stark erleichtert

    - evtl. Fächerkrümmer mit Rennkat


    Am meisten interessiert mich das Thema um längere Pleuel, eine andere Kurbelwelle und Schmiedekolben, da man dort durch Hubraumerweiterung etc. noch ziemlich viel Leistung generieren kann und ich davon am wenigsten Ahnung habe. Hat jemand Erfahrungen auf dem Gebiet und kann mir Tipps geben? 2,4 Liter wird man mit dem Motor bei weitem nicht erreichen können, aber 200-300ccm wären doch schön.


    Falls man eine geänderte Kurbelwelle verbaut und längere Pleuel verwendet (vielleicht sogar Kolben mit Dachform) gibt es ja möglicherweise einen Konflikt mit den Ventilen --> Wie viel Platz ist zwischen Kolben und Ventil? Leider kann man nicht in den Motor schauen, aber ein grober Anhaltspunkt würde mir schon weiter helfen.

    Falls ihr solch ein Projekt schwachsinnig findet braucht ihr euch auch nicht zu Wort melden. Diejenigen die konstruktive Ideen haben sind natürlich dazu angehalten einen Kommentar da zu lassen. Geld und Zeit die man in den Motor investieren muss interessieren mich erstmal nicht.

  • Als Vorbild kannst du den S42B20 aus den alten 320i STW-Fahrzeugen nehmen.

    Dieser leistete ja auch die von dir angesprochenen ~ 300 PS.


    In Südafrika hat mal jemand so einen Motor versucht, nachzubauen.

    Er hat als Basis allerdings einen M42 genommen.

    Kurbelwelle war vom 150PS M47D20 und Pleuel und Kolben (oder nur Kolben) waren abgedrehte vom M3-Motor.

    Genau kann ich dir aber nicht sagen von welcher Generation, ob das jetzt S50B30 oder S50B32 war.


    In Verbindung mit der Dieselkurbelwelle lag er wohl bei einem ca. Hubraum von knapp über 2000 cm³ also 2,1L.

    Bei Verwendung vom M44-Block muss/soll wohl der Drehzahlgeber geändert werden auf die Version vom M42.


    Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.

    Mir gefällt die Idee vom Leistungsgesteigerten M42/M44. Gewichtstechnisch macht sich das doch schon bemerkbar auf der Vorderachse.

  • Hi,


    ich bin zwar kein M44 Spezi, aber ich hab ein wenig Motorsporterfahrung. Zuerst einmal halte ich den M44 nicht unbedingt für eine als Drehzahlmotor geeignete Basis. Rollenschlepphebel sind jetzt nicht gerade die erste Wahl für hoch drehende Motoren, sie können "relativ leicht" brechen, von der Nocke weggedrückt werden oder "runterfallen". Muss nicht unbedigt passieren, kann aber, was im schlimmsten Fall Kernschrott bedeutet. Beim M42 hast du Hydro- bzw. Tassenstößel, die leicht gegen drehzahlfeste Teile ausgetauscht werden können.

    Da du aber mehr Hubraum haben möchtest, wird die Drehzahl eh durch den Hub begrenzt. Mit der Dieselwelle würde ich den nicht wirklich deutlich über 7500 drehen lassen. Die originale M44 Kurbelwelle soll eher unbeliebt sein, da sie wohl nicht geschmiedet sein soll, hab ich so aber nur gehört, weiß nicht, ob es stimmt.


    Bei der Einzeldrossel gibt es reichlich besseres, ich würde Jenvey nehmen (direkt aus England, ist billiger). Kolben wird dir jeder namhaft Hersteller von Schmiedekolben machen können.


    Im Großen und Ganzen würde ich zum M42 raten, allein schon wegen der einfacheren Teilebeschaffung. Such dir für das Projekt am bessten ne namhafte Motorsport-Bude, die mit den Motoren Erfahrung hat, und lass dich da mal beraten. Saugmotortuning ist teuer, RICHTIG teuer. Wenn der Koffer hinterher mal 240PS hat, dann kannst du für den selben Preis wohl nen M3 Umbau machen. Dreht auch, hat sogar mehr Leistung, und hält bestimmt auch mehr als 50tkm. Für das Geld, was du für nen RICHTG gescheiten Kopf hinlegst, gibt's nen 2,8er Umbau mit großer Brücke und 230PS (+/-). Dreht vielleicht nicht soo, schiebt aber schon mächtig an, in fast jeder Drehzahl...


    Ich bin auch Drehorgel-Fan, für 10-14.000Euro würde ich trotzdem was sinnvolleres machen...


    MfG

    Roland

  • Wenn das Geld wirklich nicht so die große Rolle spielt, wende dich an einen Motorenbauer: Uli Gerent, SEP, BDS Performance oder zB Kolb um mal einige für den BMW 4 Zylinder Bereich zu nennen. Hier im Forum wird dir keiner Erfahrungswerte für den Bereich 9000 u/min im M42/M44 liefern können, behaupte ich mal.

  • Dann geht man eher in Richtung S42 stand, aber ich glaube nicht dass es finanziell wirklich Sinn macht, muss man halt wollen. Für 15k geht sowas schon, ohne passigen ambitionierten Renneinsatz und eine sprudelnde Geldquelle aber schlecht.

  • Wenn das Geld wirklich nicht so die große Rolle spielt, wende dich an einen Motorenbauer: Uli Gerent, SEP, BDS Performance oder zB Kolb um mal einige für den BMW 4 Zylinder Bereich zu nennen. Hier im Forum wird dir keiner Erfahrungswerte für den Bereich 9000 u/min im M42/M44 liefern können, behaupte ich mal.

    Alles klar - vielen Dank - jnshalle - Ich wollte eigentlich nur gerne wissen, ob es machbar ist - ich habe den falschen Thread erwischt - da es hier ja um Saugertuning geht und ich will den M44 ja mit einem Turbo zwangsbeatmen... Da ist Geld dann nicht so wichtig. Vielleicht hat doch noch jemand Erfahrung wer einen M44 mit mehr als 6.800 U/min gedreht hat.... Gerne auch als PN - um diesen Thread nicht voll zu spamen...

  • 9000 RPM und Turbo ? Das wird aber genau so wenig was. ;)

  • Dann geht man eher in Richtung S42 stand, aber ich glaube nicht dass es finanziell wirklich Sinn macht, muss man halt wollen. Für 15k geht sowas schon, ohne passigen ambitionierten Renneinsatz und eine sprudelnde Geldquelle aber schlecht.


    9000 RPM und Turbo ? Das wird aber genau so wenig was. ;)

    Keine Angst ... vll sind es auch nur 8.000 U/min oder 8.500 U/min ... das wird schon, ich bin kein Traumtänzer... Habe aktuell einen nicht BMW Turbomotor 4 Zylinder mit freiprogrmmierbarer Steuerung am Laufen und da habe ich die Drehzahl auch schon um einiges angehoben auf 7xxx - das schöne ist ja beim Turbo, dass man nur ganz kurz in dem Bereich ist - und im ausführlichen Logging sieht man ja auch wenn der Lambdawert anfängt zu flattern.

  • Ich fahre aktuell,bzw.seid 2 Jahren einen M44 der ist offen bis 7300 U/min. Schnitzer AGA,vergrößerte Drosselklappe, CDA Airbox und eben Kennfeldoptimierung. Macht Laune manchmal,nutze ich aber sehr sehr selten.

    Der macht schon ordentlich Lärm wenn man den so weit aufdreht,und vibriert natürlich auch ordentlich. Pleuel usw fahre ich allerdings noch Serie.


    Hab mir jetzt aber nen 2.M44 organisiert,mit dem will ich ein paar Sachen machen;) Aber keine Luftpumpe. Sammel gerade Teile zusammen,und wenn der dann soweit ist,dann zeige ich das auch.;)

  • Wozu die hohe Drehzahl beim Turbo? Willst du über 600PS aus 2L fahren? Generell kann man mit Turbo schon hoch drehen, macht man aber eigentlich nur, wenn man mit wenig Hubraum, ne große Turbine ans laufen kriegen will/muss. Die ganzen 1/4mile Raketen mit 1xxxPS aus ca. 2l müssen 9000+ drehen, sonst geht das nicht. Man muss dazu aber auch erwähnen, dass sowas unter 5500-6000 mal einfach garnicht fährt.


    Ich persönlich würde eher auf sattes Drehmoment setzen, mit passender Getriebeabstufung. Fährt sich als Renner deutlich entspannter, weil hohe Drehzahlen tendenziell eher Unruhe ins Auto bringen (können).


    MfG

    Roland

  • Ich fahre aktuell,bzw.seid 2 Jahren einen M44 der ist offen bis 7300 U/min. Schnitzer AGA,vergrößerte Drosselklappe, CDA Airbox und eben Kennfeldoptimierung. Macht Laune manchmal,nutze ich aber sehr sehr selten.

    Der macht schon ordentlich Lärm wenn man den so weit aufdreht,und vibriert natürlich auch ordentlich. Pleuel usw fahre ich allerdings noch Serie.


    Hab mir jetzt aber nen 2.M44 organisiert,mit dem will ich ein paar Sachen machen;) Aber keine Luftpumpe. Sammel gerade Teile zusammen,und wenn der dann soweit ist,dann zeige ich das auch.;)

    Hallo Businesstouring - vielen Dank für dein Kommentar auf meine Frage, dass 7.300 U/min schon mal funktioniert. Pleuel habe ich auch noch H-Schaft liegen - aber noch nicht verbaut. Lärm und Vibrationen sind kein Hinderniss - die Luftpumpe dämpft schon sehr die Lärmquelle - P.S: ein zweiter M44 liegt selbstverständlich bereit ;)

  • Hallo renneimer - ja - ich will einen kleinen Lader fahren, daher gibt es auch Drehmoment was schon früh anliegt und nicht erst bei 5.500 U/min, ich will aber auch gleichzeitig ein breites Drehzahlband haben. Damit ich auch mal aus der Ecke beim Bergrennen komme.