So,
kurz zur Einleitung, der TÜV wurde fällig, die Bremsen waren fertig und das Fahrwerk durchgerockt. Da die Karosse inzwischen 270tkm auf dem Buckel hat, wurde es Zeit die Achsbuchsen gleich mit zu machen.
Also rauf auf die Bühne und erstmal alles Alte raus.
Da ich doch öfters auf der Nordschleife fahren möchte, wollte ich eine etwas größere Bremsanlage einbauen, also wurde es die E46 330i/d Bremse an der VA und die E46-328i Bremse an der HA.
Nachdem die Sättel gestrahlt wurden, ging es ans Regenerieren, neue Dichtungen, neue Kolben, neue Hülsen und Bolzen usw.
Bremskolben Vorne
Bremskolben Hinten
Sieht aus wie Neu
Als nächstes kam die Hinterachse raus. Der Schlagschrauber erledigte seine Arbeit mit Bravur.
Die 20 Jahre sind nicht spurlos an den Achsen vorbei gegangen.
Einige Buchsen waren wirklich stark verschließen bzw. völlig hinüber.
Nun ging es ans auspressen der Buchsen. Das Ausbuchsset aus der Bucht für 50€ konnte alle Buchsen herausziehen, außer die Längslenker, da ging es nur mit einer ordentlichen Presse.
Alle Buchsen waren draußen, dann ging es weiter mit reinigen und Schützen der Achsteile. Ich habe dafür Brantho Korrux 3in1 verwendet.
Für die neue Achslagerung habe ich mich für das Strongflex Vorder- und Hinterachsset entschieden.
Neue Schrauben für die Achsen waren natürlich Pflicht.
Zusammengebaut kann sich das ganze schon sehen lassen.
Also wieder ab rein mit der Achse. Differential habe ich nicht weiter bearbeitet, da später noch ein anderes verbaut werden soll, in dem Zug werden nachträglich auch die M3-Verstärkungsbleche eingeschweißt. Hatte nur momentan nicht im Zeitplan gepasst.
Bis hier hin Lief alles ziemlich glatt, aber da bei jedem Umbau irgendwas schief läuft, traf das auch bei mir dann zu. Eine Schraube verabschiedete sich beim festschrauben der Antriebswellen am Diff. Da noch etwas Fleisch vorhanden war, konnte die aber schnell raus, natürlich sicherheitshalber 12 neue Schrauben verbaut.
Thema Fahrwerk, da hatte ich mich auf meinem Kumpel verlassen, der hatte mir das D2-Racing Fahrwerk empfohlen, da es viele in der E30 Szene fahren. Verstellbarer Sturz an der VA, Uniball-Lager, Gewindeverstellung, Druck-Zugstufen Verstellung und Upside-down an der Hinterachse waren ein gutes Argument. (Was noch Probleme bereitet, dazu später)
So sieht die Upside-down variante verbaut aus
Nach langem hin und her überlegen wurde es an der HA eine Serienbremsscheibe von Textar und Serienbeläge von Textar. Zu erwähnen wäre noch, dass ich alle starren Bremsleitungen erneuern musste, da die alten an den Muttern völlig vergammelt waren. Ich habe Kunifer-Leitungen aus der Bucht genommen die vorgebördelt und auf Länge zugeschnitten waren.
An der VA wurde es die original BMW Compound Bremsscheibe und Serienbeläge. (Für die Rennstrecke liegen Ferodo DS2500 parat, diese hatten aber zur Umbauphase Probleme mit der Lieferung, dadurch mussten die Serienbeläge zuerst rein.) Bremsflüssigkeit habe ich Ferodo Racing Formula verwendet.
Das Versteifungskreuz vom Cabrio habe ich gleich mit Verbaut, schaden kann es ja nicht.
Als nächstes kam die Anprobe der Räder. Da ich die 135M Felgen vom E46 fahre, stehen diese durch die hohe ET weit im Radkasten. Dadurch mussten vorne und hinten jeweils 10mm Spurplatten verbaut werden, ansonsten hätte das Rad am VA-Dämpfer geschliffen. Schön zu sehen sind die verbauten Stahlflexleitungen.
Soweit so gut. Fahrwerk auf die richtige Höhe gebracht und getestet ob alles Freigängig ist.
Im Anschluss ging es zur Achsvermessung, dort wurde der Wagen erstmal auf E36 M3 Limousine eingestellt.
So sah der Sturz vorm Einstellen aus, in der Einstellung lag der Sturz bei 0 Grad.
Zum Vergleich nochmal die M3 Einstellung mit 2 Grad Sturz.
Zu guter Letzt der TÜV bzw. die Einzelabnahme. Das wurde nochmal ein ziemlicher Akt. Um mich kurz zu fassen, das Fahrwerk wird mit TÜV angegeben, hat aber keine ABE bzw. ein Teilgutachten, nur ein Messprotokoll der Federn. Damit wollte sich mein Prüfer nicht zufrieden geben. Was nun? Nach Absprache mit dem Händler wo ich das Fahrwerk gekauft hatte, musste ich zur 350km entfernten Dekra-Prüfstelle fahren. Die waren in der Lage mir das Fahrwerk einzutragen, da diese auf Daten vom Fahrwerk in der KBA-Datenbank zugreifen können bzw. sich die Mühe gemacht haben die Federraten zu berechnen. Die Bremsanlage und Felgen eintragen waren soweit kein Problem. Nun kann ich bedenkenlos damit fahren.
Hier die erste Fahrt auf der Nordschleife, da es leider das ganze Wochenende geregnet hatte, konnte ich nicht allzu viel testen.
Bei der zweiten Runde hatte ich mich etwas mehr getraut, da ich aber nicht regenlinie gefahren bin wurde ich gleich mit einem Dreher an "Hohe Acht" bestraft, zum Glück nichts weiter passiert.
Guti, ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick geben und bin natürlich für Fragen und Anregungen offen.
Mfg Molle