Rostbehandlung

  • Guten Tag,
    mein aktueller Eimer hat leider doch mehr Rost als beim Kauf erwartet, beziehungsweise mehr als das was ich schon gesehen habe.
    Jetzt gehts ans bekämpfen... Logisch muss ich vorher den Rost komplett abtragen, und wo nötig neue Bleche einsetzen.
    Vor mir ist also bestenfalls blankes Metall.


    Wie gehts weiter?
    Ich habe mich beim Korrosionsschutz-Depot eingelesen und hätte jetzt Owatrol CIP auf das Blanke Metall aufgetragen und anschließend mit Brantho Korrux 3-in-1 eine Schutzschicht aufgebaut.


    Ich beziehe mich natürlich nur auf Stellen die nicht im direkten Sichtbereich sind. Sprich hinter den Schwellerverkleidungen und die Radhäuser beispielsweise.
    Kann ich so vorgehen, oder sollte ich etwas anders machen?


    Über die Stellen die definitiv im Sichtbereich sind muss ich mir noch etwas überlegen. Entweder mache ich es genauso, und der Lackierer schleift es wieder runter wenn es soweit ist, oder ich mache es anders. - nur wie?


    MfG

    • Offizieller Beitrag

    Owatrol (öl oder cip) sind sehr gut ABER sehr zickig beim Überlackieren. Nitro- und viele 2K Lacke gehen nicht. Ebenso die meisten wasserbasierenden Autolacke. Daher würde ich eher zum Brunoy Epoxy tendieren. Btw. beide werden auf den Rost und nie auf blankes Metall aufgetragen, da hält dann nix mehr.


    Willst/musst Du stark mechanisch vorbearbeiten (z.B. schleifen), dann wäre eher Brantho nitrofest etwas für Dich. Das ist dann unproblematisch mit Autolacken überlackierbar.


    Sprich auf jeden Fall vorher mit Deinem Lackierer. Die meisten Lackierer holen alles, was sie nicht kennen wieder runter. Wäre schade um die Arbeit und das Geld.

  • Zwischen meiner Arbeit und der Lackierung durch einen Profi wird einiges Zeit verstreichen. Ich möchte alles in einem Abwasch lackieren lassen.
    So tragisch wäre es am Ende nicht wenn es wieder abgeschliffen wird.


    Ich habe im Katalog vom Depot gelesen dass CIP gut auf nahezu rostfreiem Metall hält. Brantho Korrux Nitrofest oder 3-in1 können als Trennschicht für den Lack aufgebracht werden.


    Zur Nahtversiegelung nach dem Schweißen kann ich reguläre Karosseriedichtmasse nehmen, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Owatrol cip ist nichts weiter als der "Wirkstoff" vom Owatrol-Öl in einer Grundierung. (cip soll einen Arbeitsgang einsparen) Ich würde das nicht auf nahezu rostfreiem Blech als "nur Grundierung" verwenden. Beides bleiben Rostverkapseler mit zickiger Überlackierbarkeit. Statt dessen würde ich bei nahezu rostfreien Flächen Brantho nitrofest nehmen (Grundierung mit - gerigenerm als Owatrol - Rostbindungsvermögen). (das Brantho 3-in-1 habe ich noch nie verwendet - kann dazu nichts sagen)


    Nahtversiegelung nach dem Schweißen und Grundieren: Owatrol (sparsam, Reste aufnehmen, Wasser und Lappen reichen) und dann erst Dichtmasse (besser Sikaflex)

  • Steinschlagschutz besteht doch immer aus Bitumen oder gibt es da noch anderes Zeug?
    Ich muss sagen,als ich meine Schweller reparieren ließ,habe ich den Lackaufbau selbst gemacht.
    Ich ließ Schweißen,dann habe ich grundiert,dann 4Schichten Lack,und abgedichtet habe ich mit Würth Seal and Bond! Hält bereits 2Jahre super ohne irgendwelche Probleme.
    Und von innen habe ich die Blanken Bleche auf der Innenseite der Schweller nur mit Fluid Film geflutet.
    Ich kontrolliere jedes halbe Jahr ca. Mit der Kamera. Und unter dem Fluid Film ist das Blech noch immer Pikobello . Und durch das Lanolin im Fluid hält es den Seal and Bond auch richtig geschmeidig,ohne ihn aber zu lösen oder abzutragen,bzw zu schädigen.


    Wobei ich dazu sagen muss,dass mein Auto nach jeder Fahrt gewaschen wird,und er ein reines Schönwetter Auto ist.

  • Steinschlagschutz gibt es auch auf Kautschukbasis :)


    Beides hat seine Vor- und Nachteile. Kautschuk hat den Nachteil dass es, wenn es denn einmal unterwandert ist, nicht so schnell sichtbar macht dass es wieder gammelt.
    Zumindest habe ich das so herausgelesen.


    Das Bitumen wird nach einiger Zeit rissig. Die Nachteile davon liegen auf der Hand.


    3. Variante wäre Wachs/Fett - muss entsprechend oft erneuert werden.

  • Toll ist ja auch dass hier jemand Dislikes verteilt, aber selber nicht sagt wie er es besser machen würde.


    Meine vorgehensweise wäre nun folgendermaßen:


    1. Schweißen
    2. Nähte und überlappende Bleche mit Owatrol behandeln, Überschuss entfernen
    3. Hohlräume mit M. Sanders oder Fluid-Film fluten
    4. An neues Blech angrenzende u.U. mir leichtem Porenrost befallende Stellen mit Owatrol Cip versiegeln
    ? 5. Nähte mit Sikaflex verschließen (Ist das an dieser Stelle richtig?)
    6. Brantho Korrux Nitrofest ALL THE THINGS! 2-3 Schichten
    ? 7. Radläufe noch mit U.- oder Steinschlagschutz behandeln?

    • Offizieller Beitrag

    Nr 3 würde ich zuletzt machen. Warum? Irhendwo tropft es bestimmt raus, lackiert sich schlechter. Zuerst FF, dann MS (zuminstest bei angerostetetn Schwellern).


    5 passt an der Stele, kann aber auch nach 6 erfolgen.


    6 Eine Schicht reicht.


    7 Ausbessern, aber mit UBS auf PVC oder Chlorkautschuk Basis. (und wenns gans gut sein soll, die Nähte/Stoffstellen alt/neu mit Heisswachs oder Protewachs versiegeln.


    (Bitumen wird rissig, lässt sich aber mit FF wieder aufweichen. PVC/Chlorkautschuk hält länger, aber Unterrostungen sind schwer auszumachen. M.E. ist Fett am Unterboden für ein Alltagsauto keine Alternative. Besser das gleiche Material, wei schon verarbeitet und die Stoßkanten versiegeln Wachs/Protewachs (das ist Acryl).

  • Hallo,


    ich würde auch auf jeden Fall erst grundieren und dann Nahtversiegelung auftragen.
    Andernfalls kann es am Übergang mit der Zeit Risse geben und blankes Blech wird frei ...


    Bin am Unterboden (Anschraubpunkte des Hinterachsträgers) selbst so vorgegegangen:


    • Rost soweit wie möglich abgeschliffen
    • Reste in Poren mit "Pelox" (vom Korrosionschutzdepot) so gut wie möglich abgebeizt
      (funktioniert aber erreicht trotz Geduld nicht 100%)
    • mit Brunox Epoxy (Spray) in mehreren Schichten versiegelt
    • Grundierung in mehreren dünnen Schichten
    • Wachs in Hohlräume und
      nach dem Zusammenbau auch an Schraubenköpfe, Gewindeüberstände, Ränder von Auflageflächen
    • alle Schrauben, Scheiben etc. neu,
      damit von da kein Rost ausgeht und ich sie bei Bedarf irgendwann wieder öffnen kann


    Das Ergebnis werde ich nach dem Winter sehen :)


    Nur für einen Winter als Notlösung reichen auch abschleifen / reinigen und solche "Roststop & Grundierung in einem" Sprays. Mit Owatrol habe ich gute Erfahrung an Kanten, in Hohlräumen, bei Verschraubungen etc. .


    Grüße

  • Nr. 3 ist mir zu dem Zeitpunkt bloß grade eingefallen :D Sollte tatsächlich ans Ende :D


    Also lag ich ja garnichtmal so falsch in meinem Vorhaben, das stimmt mich schonmal positiv.
    Jetzt muss ich noch das Schweißgerät besorgen, und dann kann es schon fast losgehen. Mit den Temperaturen muss ich mir was überlegen. Vielleicht kann ich Wochenends ja irgendwo in einer Halle unterkommen und das ganze Stück für Stück machen.
    Bei Minusgraden wird die ganze Pampe ja niemals durchtrocknen.


    Und erst im Frühjahr machen würde mein Gewissen belasten. xD

  • Das Korrosionsschutzdepot empfiehlt mir anstatt Owatrol CIP lieber den Kovermi Rostkonverter.
    Ich bin immer etwas zwiegespalten was Rostumwandler angeht. Eigentlich bin ich absolut kein Fan davon...


    Owatrol auf rostfreiem Blech würde zu Problemen mit der haftung des Lackes führen. Owatrol Cip ginge, hält man aber nicht für optimal.

  • Das wichtigste an der Sache ist so gut es geht den Rost abrasiv abzutragen und dann mit einer Epoxygrundierung zu versiegeln. Die ist nicht hydrophob und haftet auf so gut wie allem. Rostumwandler nutze ich wenn überhaupt pelox.


    Unterbodenschutz nehme ich nur Wachs von beispielsweise Würth. Das kann man bei bedarf immer wieder auffrischen, verheimlicht einem nichts und ist selbstheilend.


    Wird so bei meinen Daylies gemacht.

    Gesendet mit E36-Talk App

  • Ich würde auch zuerstmal schleifen was das Blech hergibt. Händisch, ohne Maschine, um zu vermeiden Roststellen zuzuschmieren.
    Anschließend den Kovermi Konverter um feinsten Poren den Garaus zu machen.
    Dann Brantho Nitrofest. Im Radlaufbereich wird mir KLine Permanent Wax empfohlen als Endprodukt.


    EP Produkte sind für mich privat leider nur schwer realisierbar. Die Trocknungszeiten liegen bei jedem Produkt bei 3+ Tagen.
    Meine Wochenenden sind aber maximal 2 Tage Lang :D

  • Eine lohnenswerte Investition sagt ihr? :D
    Ich habe mich jetzt für Kovermi und Brantho Nitro / 3in1 entschieden. Falze und überlappungen werden mit Owatrol behandelt.
    Radläufe/Schweller/UB bekommen noch eine Permanent Wachs Schicht.
    Die Arbeiten werden stückweise erfolgen, also kann ich einen Heizer gezielt ausrichten. Mal sehen was sowas kostet