Darf´s ein Schlückchen mehr sein? :D

  • So, nachdem sicher die Meisten geneigten Leser dieses Fadens glauben, der Hamann würde sich weiter die Beine in den Bauch stehen, muss ich sagen....


    sie haben RECHT! :D


    Aber die längste Zeit hat es gedauert! Nachdem ich nun wochenlang einmal die Woche zum Motorenbauer gefahren bin und dort Teile gewaschen, gereinigt, bearbeitet, wieder gewaschen und gereinigt habe, konnte ich endlich mit dem Zusammenbau beginnen.


    Zuerst kamen die Zylinderköpfe dran:



    Der Motorenbauer war der Ansicht, die Dichtflächen wären nicht plan genug, obwohl man unter dem Lineal keinerlei Lichtspalt sehen konnte. Deshalb wurden sie minimal geplant. Begründung: Die verwendeten und auf den M62TU Zylinderkopf angepassten M5-Metallzylinderkopfdichtungen würden keinerlei Unebenheiten verzeihen. Also ab auf die Fräsmaschine damit und miniminiminimalst geplant. Außerdem wurden die Auslassventilführungen für zu groß befunden und deshalb ersetzt. Die Ventilsitze waren befundfrei und wurden nur nachgefräst. Die Ventile wurden neu eingeschliffen, dann durfte ich ran und habe die Hydrostößel und die Nockenwellen und natürlich auch die zuvor mit neuen Dichtringen überholten Vanoseinheiten wieder angebaut. Die Vanoskanäle waren befundfrei und konnten (natürlich nach umfangreicher Reinigung, wer hätte es auch anders erwartet) weiter verwendet werden.


    Was den Block angeht: Nun.. ich sag´mal so.. ich hätte weniger Arbeit damit vermutet. Der Vorbesitzer war so gütig, beim Einsetzen der Kolben eine winzige Riefe in den Zylinder 5 zu ziehen. Das war beim Kauf aber auch bekannt! Also habe ich alle Kolben gezogen, obwohl der Kurbeltrieb bereits vollständig montiert war und nur die für die erneute Montage notwendigen Schrauben quasi ein Monatsgehalt bei BMW verschlingen. :D


    ABER: Gut, dass ich das gemacht habe! Natürlich wurde als Erstes nach reiflicher Überlegung, ob überhaupt notwendig, die Riefe aus dem 5. Zylinder entfernt und die Oberfläche des Zylinders wieder hergestellt.


    Danach habe ich die Kolben gewogen, nachdem ich die Pleuelstangen demontiert hatte und alles, na, wer errät es? Richtig..! gereinigt war! :D Danach hatte ich ungefähr diesen Gesichtsausdruck: :sick:


    Der Verkäufer der Motorenteile hatte es nämlich auch fertig gebracht, die zunächst aus einem anderen Motor demontierten Kolben ins Regal zu stellen, bis ihm irgendeine Chemikalie ausgelaufen ist und einen der Kolben zerstört hat. (Das war zum Zeitpunkt des Kaufes auch bekannt!) Er hat einen neuen Kolben bei BMW geordert und auch erhalten und hatte diesen schließlich auch in den bereits aufgebohrten Blick verbaut. Was nicht bekannt war: Er hat sich offenbar keine Gedanken über irgendwelche Toleranzen bezüglich des Kolbengewichtes gemacht. Während nämlich die anderen Kolben gewichtsmäßig zwischen 397 Gramm und 399 Gramm schwankten, zeigte die Waage bei unserem Schwergewicht 407 Gramm!!! Wohlgemerkt alles Kolben von BMW bzw. Mahle, gleiche Gussnummer usw. :/


    Tjoar.. dann hieß es also Schleifen, Messen, Reinigen, Waschen, wieder Schleifen, Messen, Reinigen, Waschen und gut anderthalb Tage später hatte das Schwergewicht um ca. 9 Gramm abgenommen und konnte gefahrlos verbaut werden.. Dachte ich zumindest. :thumbup:



    Wenn, ja wenn da nicht das Problem mit den Kolbenringen gewesen wäre.. :cursing:


    Die ersten Sätze, die wir bekommen haben, waren nämlich mit polierten Laufflächen der obersten Kompressionsringe ausgestattet. Das funktioniert in einem Alusilblock jedoch nicht. Also haben wir das große Programm gefahren und die Ringe in Übersee geordert. Hat ein bissl gedauert, dann konnte ich sie in Empfang nehmen und einbauen.


    Freudestrahlend die Kolben zusammengesetzt. Pleuelstangen montiert, Pleuellager eingeölt und rein damit... die Kurbelwelle wartete schon sehnsüchtig, sie war schließlich schon knapp 2 Wochen vorher in den Motorblock eingezogen und drehte völlig frei.. :D


    Nachdem alle, in Worten: ACHT, Kolben eingezogen waren und wir die Pleuellagerschrauben mit dem vorgeschriebenen Anlegemoment angezogen hatten, drehte sie sich auch noch, aber sie hätte sich nicht lange gedreht.. :rolleyes:


    Die Kolbenhemden gingen nämlich im unteren Totpunkt saugend und schmatzend am Gehäuse vorbei. :thumbup: Ich sach mal so: Mein Fehler..! Hätte ich vor dem Ausbau bereits merken und berücksichtigen müssen. Den Vorbesitzer hatte es offenbar gar nicht gestört.. :/


    Jedenfalls dann mal alles rückwärts, alle Kolben wieder raus, alle Pleuelstangen wieder ab, alle Kolbenringe gaaaaaanz vorsichtig wieder runterfriemeln und die Kolbenhemden kürzen. Mittels Drehbank kein Problem. :thumbup: Dann haben wir noch eine neue Fase an die Kolbenhemden gebaut und schon ging die ganze Sache von vorne los. Womit? Ja natürlich, mit der Reinigung der Kolben!!! :D Danach Kolbenringe rein, Kolben und Pleuelstangen wieder verheiraten, Pleuellager und Zylinderbuchse ölen und bloß keine Riefe beim Einsetzen der Kolben produzieren.


    Hat aber alles funktioniert. Danach ging alles ganz schnell. Die vorbereiteten Köpfe drauf, Steuertrieb zusammenbauen, die (natürlich gereinigte und gewaschene und nach der Zerlegung und Befundung wieder komplettierte) Ölpumpe eingebaut und erstmal provisorisch die Ölwannen und alle Deckel dran. Am vergangenen Freitag hab ich den Haufen dann erstmal nach Hause geholt. Samstag wurden die Ölwannen eingedichtet und der Steuergehäusedeckel montiert.



    Am Sonntag habe ich schließlich noch ein Werkzeug gebaut, um das nicht mehr benötigte Pilotlager aus der Kurbelwelle herauszuziehen und anschließend haben wir den Motorblock mit dem ebenfalls komplett überholten und verstärkten Getriebe verheiratet. Bezüglich des Getriebes geht mein besonderer Dank an einen ganz lieben Freund, der nunmehr seine Fachkompetenz rund um das Thema Getriebe schon zum zweiten Mal zur Verfügung gestellt hat und meine Ideen so liebevoll umgesetzt hat! Vielen Dank!



    In der chronologischen Abfolge habe ich in meinem Eifer natürlich den Ausbau des Motors und die Aufbereitung des Fahrzeugunterbodens vergessen! Die Berichte dazu werde ich in den kommenden Tagen nachholen. Auch für den Ausbau des Motors gilt mein Dank zwei ganz lieben Freunden, die mir (und an dieser Stelle darf ich auch für meine Lebensgefährtin sprechen) sehr viel Freude bereiten! Es macht einfach Spaß, mit Ihnen zusammen Zeit zu verbringen!


    Das Thema Getriebe werde ich in den nächsten Tagen auch noch einmal eingehender beleuchten. Manche werden vielleicht schon gesehen haben, dass das kein normales 5HP-24 mehr ist.


    Aktuell ist es so, dass der Antriebsstrang wieder da wohnt, wo er hoffentlich noch lange Zeit wohnen wird:



    Die Abgaskrümmer sind auch bereits wieder montiert! (Was eine Strafarbeit..!) Auch der Anlasser ist wieder drin. In den kommenden Tagen wird der Antriebsstrang und der Fahrzeugunterboden komplettiert. Kabelbäume rein, Kardanwelle rein, Radhausverkleidungen wieder rein uswusf.


    Das schönste Schmankerl habe ich mir aber für den Abschluss aufgehoben. Die derzeit nur zu Montagezwecken montierten Ventildeckel fliegen am Ende noch raus und werden ersetzt: :love:

  • Die wirkliche Schande ist ja, dass das Gerät wahrscheinlich niemals seine volle Leistung auf den Asphalt drücken wird.


    Da es sich um einen 5 Liter mit den Alpina-Nockenwellen handelt und wir ja noch eine anständige Abgasanlage einsetzen wollen, kannst du eigentlich von mindestens 380 PS ausgehen. Ähnlich dem Alpina Z8. Ich bin ja auch kein großer Fan vom S62...dann lieber so einen gut gemachten M62.

    Felix qui potuit rerum cognoscere causas. [Vergil]




    [center][/center]

  • Guten Morgen!


    Nachdem es lange nichts von mir zu dem Hamann zu lesen gab, kommt heute endlich mal ein Update. Warum gab es nichts zu lesen? Weil es nichts zu berichten gab. Der Hamann macht genau das, was er soll.. fahren.. seit nunmehr knapp 10.000 km..


    Klar gab und gibt es ein paar Kinderkrankheiten, die ich aussortiert habe oder beizeiten noch aussortieren werde, aber keine einzige echte Baustelle hat sich aufgetan. :love:


    Die Kleinigkeiten sind beispielsweise eine defekte Kühlwasserniveauanzeige und der Elektrolüfter, der sporadisch irgendwo leichten Kontakt hat, wenn er läuft. Und seit letzter Woche ist wohl irgendwas ausgehakt am Beifahrersitz, so dass sich dieser nicht mehr in Längsrichtung verschieben lässt.


    Das ist aber das kleinste Problem. Die elektrische schwarze M5-Innenausstattung in Nappa Heritage nebst passenden Türverkleidungen und der dafür notwendige Kabelbaum liegen bereit für den Einbau. Ich hoffe, dass ich das dieses Jahr noch irgendwie realisieren kann.


    Irgendwie entwickelt sich der Wagen auch nach und nach zum Sonntagsauto. Neben der Innenausstattung haben sich noch andere Ausstattungsdetails eingefunden. Weil im Kabelbaum für die Sitze auch der Kabelbaum für die elektrische Lenksäulenverstellung integriert ist, zieht diese auch gleich mit ein. Außerdem ist die von Hamann für ausreichend befundene Serienbremsanlage irgendwie unterdimensioniert. Da ich kein Rennfahrer bin, werde ich in dem Fall aber die Kirche im Dorf lassen und zumindest vorerst nur auf eine etwas standfestere Anlage, ebenfalls vom M5, umrüsten. Auch dafür liegen inzwischen alle Einzelteile, auch der HBZ und das ABS bereit.


    Außerdem stehen noch ein paar Veränderungen im Innenraum an. Zusätzlich zum Umbau der Sitze und der Lenksäule wird ein DVB-T2 Modul einziehen, damit endlich wieder Fernsehen möglich ist. Und in dem Zuge werde ich die Telefonanlage auch auf Bluetooth umbauen mit originaler Halterung für mein "zeitgenössisches" Handy. Muss ich das dann eigentlich eintragen lassen, um die historische Zulassung bekommen zu können? :/


    Ja und damit der Wagen außen das hält, was der Innenraum verspricht, habe ich damit begonnen, ihn etwas aufzubereiten. Hierzu gab es erst mal etwas Werkzeug:


    Falls jemand Interesse hat, könnte ich eine Maschine abgeben. Mir sind zwei vor die Füße gefallen.. ;)


    Und weil mir das Ganze für außen dann noch nicht genug Blingbling war, hab ich gestern folgendes Paket vom DHL-Shop abgeholt:


    Die beiden hinteren Felgen fehlen noch, sind bestellt.. sollen Ende April eintreffen. Eilt aber nicht.. dieses Jahr müssen die alten Räder nochmal herhalten..


    Die BBS Le Mans haben die Bezeichnungen LM 121 für vorne und LM 148 für hinten. Größe vorne: 8,5 x 19 ET 17, Größe hinten 10 x 19 ET 25. Reifengröße lt. Gutachten vorne 245/35 R19 und hinten 285/30 R19.


    Und ja, er hat sich die Räder redlich verdient!!!