Kratzer/Verätzung Entfernung, schleifen hilft...

  • da hier immer mal wieder das Thema aufkommt dass Leute Ihre Fahrzeuge schleifen um Kratzer / Voglekot Verätzungen und sonstiges aus dem Lack raus zu bringen, mache ich hier mal einen Fred dazu auf.
    Ich mache soetwas täglich, da ich als Anwendungstechniker bei einem Schleifmittelhersteller tätig bin.
    Ich habe auch mal gesucht was man mit Schleifen alles wieder in Ordnung bringen kann, bzw Bilder dazu gesucht. Leider habe ich nicht mehr allzu viele gefunden, aber werde einige Bilder noch nachreichen.


    Im Grunde genommen kann man alle Oberflächenkratzer aus dem Klarlack rausschleifen und die Mattgeschiffene Stellen im Anschluss wieder aufpolieren.
    Ebenso ist es möglich die Lackstruktur vom Klarlack (Orangenhaut) komplett zu glätten, dann sieht ein dunkler Lack wie ein Spiegel aus.
    Kleinserien Fahrzeughersteller und Möbelhersteller die richtig teuere Hochglanzmöbel bauen (z.B. Hochglanzküchen) machen so etwas.


    Bild 1 ist eine Holzplatte für eine Küche, frisch lackiert in Hochglanzschwarz. Im Lack ist eine deutliche Struktur (Orangenhaut) zu sehen und Staubeinschlüsse die aus dem Klarlack entfernt werden müssen.


    Bild 2 ist der geschliffene Klarlack.
    1. Schleifgang P1200 um die Lackstruktur komplett zu glätten und die Staubeinschlüsse heraus zu schleifen.
    2. Schleifgang P1500 um die Microkratzer des 1. Schleifganges zu glätten (wäre der 1. Schleifgang bei alten stark verwitterten oder verkratzen Lacken)
    3. Schleifgang P2000 um alle restlichen Microkratzer der ersten beiden Schleifgänge zu egalisieren
    4. Schleifgang P3000 um die fläche Microfein zu schleifen und fürs Polieren vorzubereiten, je feiner man schleift, desto schneller ist das Matte wieder aufpoliert und desto besser wird das Ergebnis. Nach dem schleifen mit P3000 ist schon wieder deutlicher Glanz im Klarlack sichtbar.
    Alle Schleifschritte können trocken ohne Wasser gemacht werden, sogar der P3000 Schleifgang erfordert kein Wasser der meine Firma eine patentierte Staubabstoßende Oberflächenbeschichtung entwickelt hat die auf den Schleifmitteln zum Einsatz kommt.


    Bild 3/4 ist der fertig Polierte wie ein Spiegel glänzender und absolut glatte Klarlack der keine Lichtbrechungen durch Lackstruktur / Staubeinschlüsse mehr hat. Die Spiegelungen die auf dem Bild sind, spiegeln sich im Karlack des schwarzen Teils, man erkennt dass absolut keine Lackirritationen mehr da sind, glatt wie ein Babypopo :)

  • Super Anleitung und tolles Ergebnis!
    Mich würde nur noch eins interessieren.
    Besser in kreisenden oder in kreuz Bewegungen schleifen? Von welchem Hersteller kannst du das Schleifpapier empfehlen?

  • Ich kann NUR das von Kovax empfehlen, ist ja logisch wenn ich da arbeite. :)
    Geschliffen wird bei so etwas immer mit einem Exzenter, die Hand kann niemals ein so gleichmäßiges Schleifresultat schaffen, ergo ist das Ergebnis bei Handschliff viel schlechter.

  • Naja muss da leider wiedersprechen.
    Erstens ist es egal, von welcher Firma das Schleifpapier ist, zweitens egal ob mit Exzenter oder mit Hand.


    Wichtig ist einfach nur ein sauberes Arbeiten, du kannst die gleichen ergebnise mit einem Handschliff wie mit dem Exzenter erzielen, dauert nur logischerweise länger.


    Poliert wird immer bzw sollte immer mit einer ordentlichen Poliermaschiene erfolgen, Bauhausmist oder 100 Euro Teile sind schrott.
    Wenn du dir Zeit lässt und alle Schritte ordentlich ausführst, bekommst du ein super ergebnis auch wenn du mit Hand schleifst.

  • Dann müssten wir uns ja nicht so brutal viel Mühe geben was Produktqualität angeht... Das muss ich schnell an die Entwicklung und Qualitätssicherung weitergeben...
    :)


    Handschliff ist nichtmal annähernd machbar wenns um Hochglanzfinish geht.

  • das sagt er doch auch garnicht!


    Zitat

    Poliert wird immer bzw sollte immer mit einer ordentlichen Poliermaschiene erfolgen, Bauhausmist oder 100 Euro Teile sind schrott.
    Wenn du dir Zeit lässt und alle Schritte ordentlich ausführst, bekommst du ein super ergebnis auch wenn du mit Hand schleifst.


    Ich lese hierraus das der nachgang immer mit ner maschine erfolgen sollte!

  • Verstehe den Unterschied jetzt nicht, es ist doch egal, ob ich zB deine Platte oben mit 1200er Nass und nem Klotz per Handschleife, und dann am Ende bei 3000er lande oder es mit einem Exenter mache?
    Es ist einfach nur die Zeit, welche ich länger mit dem Handschliff brauche?


    Hätte zu dem Thema eig garnichts geschrieben, aber dein Satz "ergo ist das Ergebnis bei Handschliff viel schlechter" konnte ich nur nicht nachvollziehen.

  • Bin gespannt wann die ersten hobby schleifer und Polierer sich hier melden und sagn sie haben den Lack durchgeschliffen :D obwohl sie alles nach der Anleitung gemacht haben :P

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    http://e36-talk.com/showthread.php?70709-Schlucker[/CENTER]


    [RIGHT]Gruß Chris[/RIGHT]

    • Offizieller Beitrag

    Verstehe den Unterschied jetzt nicht, es ist doch egal, ob ich zB deine Platte oben mit 1200er Nass und nem Klotz per Handschleife, und dann am Ende bei 3000er lande oder es mit einem Exenter mache?
    Es ist einfach nur die Zeit, welche ich länger mit dem Handschliff brauche?


    Hätte zu dem Thema eig garnichts geschrieben, aber dein Satz "ergo ist das Ergebnis bei Handschliff viel schlechter" konnte ich nur nicht nachvollziehen.



    ...der Schlüssel liegt im "Schliffbild". Mit der Hand verkantetst Du den Schleifklotz immer, sosehr Du Dir auch Mühe gibst. Folge: Ungleicher Druck und ungleichmässiges Schliffbild. Das passiert bei der Maschine nicht oder nicht in diesem Ausmaß. Nimm mal einen Klotz Depron o.ä. und schleife eine Seite mit der Hand und eine Seite mit der Maschine...